Vorgetäuschte Waffe

Tankwart überredet Räuber zum Aufgeben

Oberösterreich
06.08.2007 20:01
Angst hatte er keine, eher Mitleid: Der Tankwart Josef Jell (45) aus Enzenkirchen sollte einem Räuber (21) das ganze Geld aus der Kassa der BP Tankstelle in Freinberg in den Rucksack packen. Doch er hatte längst gemerkt, dass die „Pistole“ nur ein Finger unterm Pulli war und überredete den Räuber, zu gehen. Bald darauf war der Mann gefasst.

Zuerst hatte Josef Jell (45) geglaubt, einen Motorradfahrer mit vermummtem Gesicht vor sich zu haben. Aber schnell erkannte der Tankwart, was wirklich los war: „Der Mann hat seinen schwarzen Rucksack auf den Tresen gelegt und mit bayrischem Dialekt gesagt: ,Füll` die Tasche an.`
Dabei hat er unterm Pullover mit dem Finger eine Pistole vorgetäuscht“, beschreibt Jell die Schrecksekunden.

Die Tarnung flog aber schnell auf, denn die Maske des unglücklichen Räubers verrutschte - und mit der „Pistolenhand“ richtete er sie wieder zurecht…

Den Alarmknopf bereits gedrückt, hatte Jell aber dennoch Mitleid mit dem jungen Mann und redete auf ihn ein: „Bub, das zahlt sich nicht aus, in der Kassa ist doch nicht viel drinnen. Du verbaust dir damit doch dein ganzes Leben!“

Das wirkte, der arbeitslose Deutsche verließ die Tankstelle, fuhr in seinem Pkw mit gestohlenem Kennzeichen weg. Wenig später wurde er in Eferding gestellt. Seine einzige Beute blieben die 50 Liter Benzin um 63,01 Euro, die er vor dem Überfall getankt hatte.

 

 

 

 

 

 

Foto: Ernst Vitzthum

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