Ungarn-Grand-Prix

Hamilton siegt vor Räikkönen, Wurz nur 14.

Sport
06.08.2007 12:52
Lewis Hamilton hat am Sonntag mit einem Start-Ziel-Sieg im Formel-1-Grand-Prix von Ungarn seine WM-Führung ausgebaut. Der englische McLaren-Mercedes-Pilot triumphierte vor dem Finnen Kimi Räikkönen im Ferrari, dem Deutschen Nick Heidfeld im BMW-Sauber sowie seinem spanischen Teamkollegen Fernando Alonso, der nun in der WM sieben Punkte Rückstand auf Hamilton hat. Alexander Wurz (Williams-Toyota) hatte keine Chance auf Punkte und kam mit einer Runde Rückstand nicht über Rang 14 hinaus.

Im Prinzip war der Formel-1-Grand-Prix von Ungarn bereits am späten Samstagabend entschieden worden. Nicht von den Fahrern, sondern von den Sportkommissären der FIA. Diese hatten Pole-Mann Fernando Alonso auf Startplatz sechs zurückversetzt.

Keine Konstrukteurspunkte für McLaren
Während Hamilton seine WM-Führung auf Alonso auf sieben Zähler ausbaute, gab es in der Konstrukteurs-Wertung weder Punkte noch Pokal für McLaren. Die FIA reagierte damit auf die Blockade in der McLaren-Box, durch die Weltmeister Alonso Hamilton im Qualifying eine weitere schnelle Runde verwehrt hatte. Das Verhalten des Teams wurde als "unsportlich" bewertet.

Motorsportchef Haug gegen Protest
Das Formel-1-Team McLaren-Mercedes hat noch keine endgültige Entscheidung über einen Protest gegen die Punktestreichung für die Konstrukteurs-WM im Ungarn-Grand-Prix getroffen. Es werde spätestens Montag darüber diskutiert, sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug nach dem elften WM-Lauf in Mogyorod bei Budapest. Haug selbst ist aber gegen einen Protest.

"Ich bin nicht dafür, Einspruch einzulegen", betonte der Schwabe. "Wir müssen das jetzt schlucken und uns weiter konzentrieren." Allerdings müsse teamintern entschieden werden, ob man nun Protest gegen die FIA-Entscheidung einlege oder nicht.

Eiszeit zwischen Hamilton und Alonso
Hamilton war bereits im Qualifying über weite Strecken der Schnellste gewesen und zauberte auch im Rennen eine fehlerfreie Performance auf den Asphalt. Der 22-jährige Engländer hielt Räikkönen am Ende 0,7 Sekunden hinter sich und durfte sich über seinen dritten GP-Sieg, den ersten in Europa, freuen. Zuvor hatte Hamilton, der in seinen bisher elf Grand Prix zehnmal auf das Podest gefahren ist, in den USA und in Kanada triumphiert.

Im Qualifying hatte sich Hamilton wegen der Alonso-Blockade über den Boxenfunk noch ein heftiges Wortgefecht mit seinem langjährigen Förderer, Teamchef Ron Dennis, geliefert. "Ich habe mich alleingelassen gefühlt", erklärte der Shooting Star. Nun sei die Sache aber aus der Welt geräumt. Alonsos Rückversetzung ließ Hamilton kalt. "Ich hätte mir auch von Startplatz zwei aus keine Sorgen gemacht. Ich habe mir gesagt, dass ich hier der Schnellste bin."

Spektakuläre Szenen waren Mangelware
Der angekündigte Regen war ausgeblieben, spektakuläre Szenen waren daher Mangelware. Einzig Alonso überholte in der Anfangsphase den Australier Mark Webber und den Polen Robert Kubica. An Heidfeld kam der Spanier im Finish nicht mehr vorbei. "Es war ein bisschen frustrierend, denn das Rennen wurde schon durch die Entscheidung von gestern Nacht entschieden", meinte Alonso. "Das Ganze kommt mir ein wenig komisch vor, aber die Saison ist noch lang."

Nur Platz 14 für Wurz
Noch frustrierender war das Wochenende für Wurz verlaufen. Der Niederösterreicher war nach einem Funkproblem im Qualifying als Zwölfter ins Rennen gegangen und hatte bereits am Start zwei Ränge verloren. "Die Start-Performance war heute schlecht", gestand der 33-Jährige. In Wahrheit habe man WM-Punkte aber bereits im Zeittraining vergeben. "Platz neun oder zehn wäre vielleicht drinnen gewesen. So ist es eigentlich nur noch um die Goldene Ananas gegangen", sagte Wurz.

Sein Williams-Teamkollege Nico Rosberg holte als Siebenter zwei WM-Punkte. Die Red-Bull-Piloten Webber (9.) und David Coulthard (11.) verpassten ebendiese knapp. Felipe Massa landete im zweiten Ferrari nach einem verkorksten Rennen nur auf Platz 13, Vorjahressieger Jenson Button kam gar nicht erst ins Ziel. Zum Zeitpunkt seines Abfluges war der Honda-Fahrer sogar hinter dem Deutschen Sebastian Vettel gelegen. Der 20-Jährige brachte seinen Toro Rosso im ersten Rennen immerhin auf Rang 16 ins Ziel.

Endstand Ungarn-GP nach 70 Runden:
1. Lewis Hamilton (GBR) McLaren-Mercedes 1:35:52,991 Stunden
2. Kimi Räikkönen (FIN) Ferrari +0,715 Sekunden
3. Nick Heidfeld (GER) BMW-Sauber +43,129
4. Fernando Alonso (ESP) McLaren-Mercedes +44,858
5. Robert Kubica (POL) BMW-Sauber +47,616
6. Ralf Schumacher (GER) Toyota +50,669
7. Nico Rosberg (GER) Williams-Toyota +59,139
8. Heikki Kovalainen (FIN) Renault +1:08,104 Minuten
9. Mark Webber (AUS) Red-Bull-Renault +1:16,331
10. Jarno Trulli (ITA) Toyota +1 Runde
11. David Coulthard (GBR) Red-Bull-Renault +1 Runde
12. Giancarlo Fisichella (ITA) Renault +1 Runde
13. Felipe Massa (BRA) Ferrari +1 Runde
14. Alexander Wurz (AUT) Williams-Toyota +1 Runde
15. Takuma Sato (JPN) Super-Aguri-Honda +1 Runde
16. Sebastian Vettel (GER) Toro-Rosso-Ferrari +1 Runde
17. Adrian Sutil (GER) Spyker-Ferrari +2 Runden
18. Rubens Barrichello (BRA) Honda +2 Runden

Ausgeschieden: Anthony Davidson (GBR) Super-Aguri-Honda, Jenson Button (GBR) Honda, Sakon Yamamoto (JPN) Spyker-Ferrari, Vitantonio Liuzzi (ITA) Toro-Rosso-Ferrari

Schnellste Runde: Kimi Räikkönen (FIN) Ferrari 1:20,047 Minuten (70. und letzte Runde/Schnitt: 197,029 km/h)

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(Bild: KMM)



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