Schutzschild im All

Magnetfeld als Schutz vor Strahlung für Astronauten

Wissenschaft
01.08.2007 11:00
"Schilde hoch!" - Mit diesem Befehl haben Star Trek-Captains von Kirk über Picard bis Janeway und Sisko ihre Raumschiffe zig-fach vor bösen Angreifern gerettet. Nun könnte die Idee eines Schutzschildes für Raumschiffe tatsächlich realisiert werden. Wissenschafter des britischen Rutherford Appleton Laboratory und der University of York arbeiten derzeit an einem Experiment, mit dem ein Schild nach dem Vorbild des irdischen Magnetfeldes im Labor nachgebaut werden soll.

Dabei geht es - jedenfalls vorläufig - weniger um die Abwehr von Klingonen oder anderer böser Aliens als vielmehr um den Schutz einer Raumschiff- oder Weltraumstations-Besatzung vor gefährlicher natürlicher Strahlung, berichtet die Zeitschrift "Fusion News" des Europäischen Abkommens der Fusionsforschung (EFDA).

Auf der Erde sind Organismen durch das irdische Magnetfeld vor der hauptsächlich von der Sonne kommenden Strahlung weitgehend geschützt. Selbst auf der Internationalen Raumstation ISS in einer Höhe von rund 400 Kilometern genießt die Besatzung noch einen gewissen Schutz des Magnetfeldes, weiter draußen wird es dann immer grimmiger. Die Strahlenbelastung ist auch eines der ungelösten Probleme für einen lange dauernden Raumflug, etwa zum Mars.

Starke Magnetfelder sollen Strahlung abhalten
Während bisherige Versuche zur Abschirmung etwa auf bestimmte Kunststoffe setzten, soll der neue Schutzschild der britischen Forscher nach dem Vorbild Erde auf Basis eines Magnetfeldes funktionieren. Wenn auch in umgekehrter Richtung, ist dieser Schutzschild nämlich schon realisiert bzw. in Bau: Für Kernfusionsexperimente muss das so genannte Plasma mittels Magnetfeldern eingeschlossen werden, da kein Material den hohen Temperaturen, die bei einer Kernfusion entstehen, standhalten würde.

Ähnlich wie beim in Planung befindlichen Fusions-Reaktor "ITER" soll ein künftiger Raumschiff-Schutzschild mittels starker Magneten jene Strahlung abhalten, die im Fusionsreaktor einschlossen wird. Fraglich ist noch, wie die extrem aufwendige Technik dereinst ins All transportiert werden soll.

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