Mordkomplott

41-jähriger Wiener von Familie hingerichtet

Österreich
27.03.2007 16:38
Der grauenhafte Mord in der Wiener Großfeldsiedlung ist geklärt. In einem Rausch aus Blut und Gewalt hat sich der abgrundtiefe Hass des 17-jährigen Stiefsohns und der Ehefrau an Andreas H. entladen. Der 41-Jährige, bei Freunden wie Kollegen beliebte Arbeiter war in seiner Wohnung von der eigenen Familie kaltblütig hingerichtet worden.

Als Andreas H. seine Frau (siehe Foto), eine zweifach geschiedene Mutter, vor zehn Jahren ehelichte, schien die Welt noch in Ordnung. Doch Andrea schleppte ständig ihre Familie und alte Freunde in die Wohnung in Floridsdorf, während der Alleinverdiener sich nach Ruhe sehnte. "Als er seinen Willen durchsetzte und auch seine Stiefsöhne im Alter von 15 und 17 Jahren nicht ständig um sich wollte, begannen ihn seine Angetraute und deren Kinder immer mehr zu hassen", so ein erfahrener Ermittler der Kriminaldirektion 1 (Major Gerhard Winkler, Gruppe CI Fleischhacker).

Blinder Hass, der sich über die Jahre aufbaute. "All das mündete in einem teuflischen Mordkomplott. Andrea H. wollte sich nämlich nicht scheiden lassen, aus Angst, den gemeinsamen neun Jahre alten Sohn zu verlieren", schildert ein Beamter. Aber für die Frühpensionistin (es gilt für alle die Unschuldsvermutung) stand fest - ihr Mann muss weg, um ihr Familienglück zu retten! In einem "Familienbeschluss" sei bereits vor etwa einem Monat die Entscheidung gefallen, den Wiener zu töten, berichtet Winkler.

Eigene Familie legte feigen Hinterhalt
Nach Überlegungen, einen Killer zu engagieren, hatte Andrea schließlich in ihrem erst 17-jährigen Sohn Daniel und ihrer Mutter Margit (53)willfährige Helfer gefunden. "Die Angestellte besorgte bei ihrem Bekannten um 600 Euro eine Pistole. Mit der Waffe lauerte der Schüler dem Arbeiter viermal auf, wurde aber immer gestört", so Major Winkler. So legten die Verdächtigen dem Todgeweihten Mittwoch in der Wohnung einen feigen Hinterhalt.

"Andreas kam früher nach Hause und überraschte das Duo beim Vortäuschen eines Einbruchs", schildert ein Experte der Kriminaldirektion 3 (Tatortgruppe Unger). Da feuerte der Schüler drei Kugeln ab, traf den Stiefvater in den Oberschenkel. Als das Opfer zu Boden sank, gab seine Frau dem Sohn einen Feuerlöscher und einen Baseballschläger, um ihm endgültig den Garaus zu machen. Auf den Sterbenden stachen die Attentäter noch mit dem Messer ein.

Beschuldigte gaben sich gegenseitig Alibis
Nach dem Blutbad erschien die Oma, packte die Waffen weg und gab ihrer Familie ein Alibi. "Doch die Kriminalisten schöpften Verdacht, und das Lügengebäude brach zusammen", so Generalmajor Karl Mahrer. Bei Einvernahmen am Freitag hätten die Ehefrau und der Stiefsohn des Getöteten ein umfassendes Geständnis abgelegt.

von Florian Hitz und Christoph Budin, Kronenzeitung, und Krone.at
Foto: (c) Andreas Schiel

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