Auto-Abschleppen

Feuerwehr-Bergung ist nicht gratis

Oberösterreich
19.01.2018 18:49

Nach dem Ausritt eines ungarischen Sattelschleppers in Zwettl/Rodl musste das große Kranfahrzeug der Feuerwehr Bad Leonfelden zu Hilfe geholt werden. Der Einsatz dauerte dann aber 4 Stunden, weil es Unstimmigkeiten gab, wer die Bergekosten bezahlt. "Keine Seltenheit", sagt FF-Kommandant Ernst Hettrich-Keller.

Der Unfall hatte sich auf einem steilen Güterweg in Zwettl/Rodl zugetragen. Der portugiesische Lenker des ungarischen Lkw-Zugs war von der Fahrbahn gerutscht und im Schnee stecken geblieben. "Er hat sich blind auf sein Navi verlassen, aber nicht einmal Ketten mitgehabt", wundert sich Andreas Ganglberger, Kommandant der Feuerwehr Zwettl.
Zur Schwertransporter-Bergung mussten die Kameraden aus Bad Leonfelden samt großem Kranfahrzeug herbeigerufen werden.

Diskussionen
Der Einsatz verzögerte sich dann aber enorm - schließlich wurde es sogar dunkel. "Der Fahrer wollte die Bergekosten der Feuerwehr nicht akzeptieren, weil er mit einer Wiener Firma eine Art Mobilitätsgarantie abgeschlossen hatte, doch die konnte niemanden schicken", sagt Ganglberger. Erst nachdem die Firma schriftlich bestätigt hatte, die Kosten zu übernehmen, wurde der Sattelschlepper geborgen. "Wir helfen gern, aber wenn man so lang streiten muss, ist das schon ärgerlich", sagt Ganglberger.

230 Euro pro Stunde
Dass so etwas bei ausländischen Lenkern öfter vorkommt, bestätigt sein Kollege Ernst Hettrich-Keller aus Bad Leonfelden. Das Finanzielle werde daher stets vorab geklärt: "Die meisten lenken spätestens aber dann ein, sobald wir ankündigen, sonst sofort zusammenzupacken und wieder heimzufahren."
Was viele offenbar nicht wissen: Eine Einsatzstunde mit dem großen Feuerwehr-Kranfahrzeug kostet in Oberösterreich 230 Euro plus 24 € pro eingesetztem Kamerad. Ein Rüstfahrzeug samt Kran für die Bergung eines Pkw kostet 138 Euro je Stunde. Hettrich-Keller: "Viele glauben, wir machen das Abschleppen gratis, doch das ist nicht Teil unseres gesetzlichen Auftrags."

Jürgen Pachner, Kronen Zeitung

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