Bilanz: Jägerverband

Gute Abschussquoten dank des frühen Schneefalls

Tirol
15.01.2018 16:39

Das Jagdjahr 2017 endet zwar erst am 31. März, dennoch hat der Tiroler Jägerverband bereits am Montag eine Zwischenbilanz der Statistik präsentiert. Und diese fiel durchaus erfreulich aus: In den rund 1250 Revieren wurden 11.117 Stück Rotwild erlegt, das entspricht einer Quote von 96 Prozent. Ähnlich sieht es beim Rehwild aus. Dabei kamen den Jägern die frühen Schneefälle im Oktober zugute.

"Das ist ein wahrer Freudentag für alle", brachte es Landesjägermeister Anton Larcher klar auf den Punkt. Fakt ist: So viele Hirsche wie im vergangenen Jahr wurden in Tirol seit dem Jahr 2010 nicht mehr erlegt. Die Abschusserfüllung beim Rotwild fiel dabei mit 96 Prozent am besten aus - davon waren 58 Prozent weibliche Tiere. Und auch beim Rehwild kann sich die Quote sehen lassen: 15.522 Stück wurden erlegt, die Abgangsquote wurde somit zu 94 Prozent erfüllt. Ebenso wie beim Rotwild war der überwiegende Teil der Tiere weiblich (56 %). Damit einher geht die Gewinnung von rund 900 Tonnen regionalem Wildfleisch. "Der Großteil davon wird in Tirol verarbeitet und veredelt", teilte Larcher mit.

Gamswild als Ausreißer in der Statistik

Ein Ausreißer in dieser Statistik ist das Gamswild mit einer Abschussquote von "nur" 79 Prozent. "Bei einem Gesamtabgang von insgesamt 7152 Stück verzeichnen wir über 8 Prozent Hegeabschüsse - und zwar wegen Krankheiten wie etwa Reude oder Gamsblindheit", erklärte Larcher. Zum Vergleich: Beim Rot- und Rehwild liegt diese Quote bei unter 3 Prozent. "Um diese Entwicklung zu analysieren, werden wir zukünftig mehr in Erforschung und Erfassung der Krankheiten beim Gamswild investieren", verrät Larcher. In fünf Bezirken wurden die Vorgaben zu 98 Prozent und mehr erfüllt. Der Rotwild-stärkste Bezirk Reutte hinkt hingegen mit 88 Prozent deutlich hinterher.

Sehr frühe Schneefälle

Doch ist lediglich der eifrige Einsatz der Jäger für diese positive Bilanz verantwortlich? "Nein, diese Füllungsquote ist vor allem auf die günstigen Witterungsbedingungen im Spätherbst und die zeitigen Schneefälle im Oktober zzurückzuführen", erklärte Larcher. "Die Wildarten haben daher früher begonnen, zu wandern. Zudem kehrte durch das schlechte Wetter viel mehr Ruhe in den einzelnen Revieren ein. Es waren deutlich weniger Spaziergänger und Waldnutzer unterwegs. Diese Faktoren haben die Jagd begünstigt." Um in Zukunft jedoch weniger von der Witterung abhängig zu sein, fordert der Landesjägermeister einmal mehr Wildruhezonen.

Wölfe: "Politik gefragt"

Und zur Jagd auf Wölfe meinte Larcher: "Ich habe keine Freude damit, wenn wir den Wolf bejagen. Der Tiroler Jägerverband muss auch keine Lösung finden, das ist eine gesellschaftspolitische Aufgabe."

Jasmin Steiner, Kronen Zeitung

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