Stöpsel im Ohr:

Räuber suchte sich ein “taubes” Opfer!

Oberösterreich
02.01.2018 15:59

Wieder ein Raub auf einen Passanten - und wieder wurde jemand zum Opfer, der offensichtlich "taub" war. Eine Traunerin (29) hörte den Täter nicht kommen, weil sie Kopfhörer im Ohr hatte und Musik lauschte. Am Vortag suchte sich ein Räuber in Linz eine 95-Jährige als Opfer, von der er keine Gegenwehr fürchten musste.

Um Banken und Tankstellen machen Räuber jedes Jahr einen größeren Bogen - zu viel Risiko für oft wenig Beute. Im Vorjahr wurden in Oberösterreich 19 so genannte  "Hochrisikobetriebe" überfallen, darunter fünf Tankstellen, acht Banken, zwei Juweliere, eine Trafik und zwei Lebensmittelmärkte. Die Zahl der  "Passantenraube", bei denen meist Fußgänger von hinten niedergestoßen werden, um an deren Handtaschen zu kommen, ist etwa viermal so hoch.

Zweiter Überfall
Zum Jahresbeginn konnten zwei Straßenräuber unerkannt flüchten. Zuerst riss ein Täter eine 95-jährige Linzerin an der Bushaltestelle in der Goethestraße zu Boden, raubte die Handtasche. Wenig später entriss in Traun ein Verbrecher einer 29-jährigen Einheimischen, die durch Musik abgelenkt war, von hinten die Handtasche. Die Frau stürzte, rappelte sich hoch und verfolgte den Räuber, der ihr neben Bargeld und Dokumenten auch einen goldenen Armreif entwendet hatte, ehe er sie abhängen konnte.

Täter liefen Polizei in Arme
Zwei Tage zuvor hatten - wie berichtet - in Linz-Urfahr zwei Angreifer einen 28-Jährigen, der auch durch "Stöpsel" im Ohr abgelenkt war, zu Boden geschlagen und 150 € erbeutet. Dieses Duo, zwei 16-jährige Migranten, lief der alarmierten Polizei direkt in die Arme.
Ein Räuber-Trio, das kurz zuvor sein betrunkenes Opfer (24) in Linz-Ebelsberg aus der Straßenbahn gezerrt hatte, ist auf der Flucht.

Straßenraub selten aufgeklärt
Während bei den Überfallen auf die Risikobetriebe eine Aufklärungsrate von mehr als 60 Prozent erreicht werden konnte, liegt sie bei den Straßenrauben kaum bei zehn Prozent. Eine nahezu 100-Prozent-Quote wird  bei den Überfällen im Migranten-Milieu gemeldet, wo erst am Neujahrstag ein Afghane (19) von drei Landsleuten und einem Bangladescher (16 bis 22 Jahre) mit einem Messer verletzt worden war.

Markus Schütz, Kronen Zeitung

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