Angst vor Geldwäsche

Strenge Regeln: So will die EU den Bitcoin zähmen

Wirtschaft
16.12.2017 10:20

Vertreter der EU-Staaten und Europaabgeordnete haben sich angesichts des jüngsten Kursfeuerwerks auf strengere Regeln für Plattformen geeinigt, auf denen Bitcoins und andere virtuelle Währungen gehandelt werden. Damit sollten Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung erschwert werden, teilte die EU mit.

Die Vereinbarung ist Teil eines größeren Pakets von Maßnahmen gegen Finanzverbrechen und Steuerhinterziehung. Es werde mehr Transparenz schaffen, Geldwäsche erschweren und die Terrorfinanzierung unterbinden, sagte EU-Justizkommissarin Vera Jourova.

Wirtschaftsnobelpreisträger Stiglitz warnt vor Bitcoin-Blase
Gegenwärtig explodiert der Bitcoin-Markt. Der Preis der virtuellen Währung stieg seit Jahresbeginn um 1700 Prozent. Kritiker wie der Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz warnen vor einer Blase, die bald spektakulär platzen könnte.

Mit den jetzt vereinbarten Maßnahmen werden anonyme Transaktionen auf Handelsplattformen für virtuelle Währungen ebenso untersagt wie Transaktionen mit Pre-paid-Karten. Die Karten könnten Ermittlern zufolge von Extremisten genutzt werden, um Anschläge zu finanzieren. Die neuen Regeln müssen allerdings noch formell von den EU-Staaten und dem EU-Parlament angenommen und dann binnen 18 Monaten in nationales Recht umgesetzt werden.

"Futures": Terminkontrakte sorgen für Kurs-Höhenflug
Dass sich die EU für eine stärkere Kontrolle der Digitalwährung einsetzt, liegt nicht zuletzt am Kurshöhenflug der vergangenen Wochen. Der Bitcoin stieg binnen 14 Tagen von knapp unter 10.000 auf nunmehr rund 18.000 US-Dollar (rund 8500 bzw. 13.500 Euro), berichtet das "Handelsblatt". Beflügelt wurde er vom Optimismus der Anleger, der wiederum vor allem auf den Start der ersten "Futures" an der Chicagoer Derivatenbörse CBOE zurückzuführen war. Durch diese Terminkontrakte können Spekulanten auf den Bitcoin-Kursverlauf "wetten", ohne sich tatsächlich mit der Digitalwährung eindecken zu müssen.

Bitcoin wurde von einer Person oder Gruppe mit dem Pseudonym Satoshi Nakamoto entwickelt und 2009 vorgestellt. Unter dem Eindruck der Finanzkrise von 2008 sollte eine weltweit verfügbare unabhängige Währung geschaffen werden. Ihr Herzstück ist die sogenannte Blockchain, in der alle Transaktionen fälschungssicher gespeichert werden. Fans der Cyber-Devise hoffen darauf, dass Bitcoin langfristig Gold den Rang als "Antikrisen-Währung" streitig machen kann.

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