Advent

A b’sondere Zeit in Hofgastein

Salzburg
07.12.2017 12:44

Vor dem Kursaal unter der alten Ulme in Bad Hofgastein, da ist Advent noch Advent. Die Einheimischen treffen sich hier an den ruhigen Tagen vor dem Heiligen Abend, essen, trinken, schatzn. Die "Krone" machte einen Rundgang.

Schneeflocken, nichts ist laut. Pongauerisch wird g’red, das finden die Gäste, die sich die 21 Standln anschauen, charmant. Und dann hängt er da, der Zettel am Wunschbaum, der Weihnachten auf den Punkt bringt: "Mein Papa soll in der Nähe arbeiten" steht drauf. So einfach. Diesen Wunsch können die Hofgasteiner wahrscheinlich nicht erfüllen, aber einen vom Christbaum vor dem Eingang zur Astrid Lindgren-Ausstellung. Vielleicht wird es ja doch der Barbie-Camper, der gleich daneben verewigt ist.

"Die Standl bei uns haben ausschließlich Einheimische. Irgendwie ist alles da, was uns Gasteiner ausmacht", meint Eva Irnberger, Chefin vom Tourismusverband. Da ist zum Beispiel Markus Viehauser, Schmaranzbauer in Hofgastein. Er und sein Vater Rupert sind "Bioniere" im Tal, brauten unter anderem das erste Bio-Weißbier. Markus ist überzeugt: "Bei uns in den Bergen gibt es keine Alternative zur Biolandwirtschaft." Seine Frau Martina sorgt für die liebevolle Verpackung der vielen Produkte, die sich die Einheimischen gerne mit nach Hause nehme. Nudeln, Speck, Würschtl, Brot und natürlich ein gutes Schnapserl - vo dahoam für dahoam. Und einen netten Ratscher mit Markus gibt es mit auf den Weg. Das ist auch bei "Kräuterfee" Resi Schafflinger so. Für die "Krone"-Leser hat sie gleich einen Tipp zum Aufwärmen: "Ingwer hilft", versicherte sie und gibt gleich Tipps, welche Kräuter man zum "Rachn" verwenden kann: "Wacholder, Beifuß und Salbei."

Und dann ertönen sie, die Alphörner. Nationalparkranger und Tausendsassa Hans Naglmayr lässt sie mit zwei Kollegen erklingen. Naglmayr erzählt uns, dass er schon ein bisschen stolz ist, hier am Adventmarkt verewigt zu sein. Künstler Olivier Roubieu aus London hat unter anderem das berühmte Foto von Hans mit dem Schnee im Bart als Vorlage genommen und den urigen Hofgasteiner auf die Rückseite einer Hütte gesprayt. Roubieu buchte extra seinen Flug um, um beim traditionellen Krampuslauf dabei zu sein, etwas ganz besonderes. Verschiedene Passen ziehen von Haus zu Haus, der Nikolaus natürlich immer dabei. So wie "Frau Nikolaus" von "D’ Hohe Tauern Pass". Sie verrät uns: "Als ich ein Kind war, hatte die ,Gold Pass’ eine Frau als Nikolaus. Da wusste ich: Das will ich auch einmal machen." Die "Kramperl" haben im Gasteinertal noch traditionell geschnitzte Masken, "Alienfratzen" sind verpönt. Treffen zwei Gruppen aufeinander, wird "grempelt" - schauen, wer der symbolisch Stärkere ist. Kommt eine Pass ins Haus, ist das eine große Ehre und Segen. So wie die Tatsache, dass es in Hofgastein noch einen Advent gibt, wie wir ihn aus unserer Kindheit kennen.

Melanie Hutter, Kronen Zeitung

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