"Ein Rückfall"

Heftige Kritik an türkis-blauen Schulplänen

Österreich
29.11.2017 16:31

Die Lehrergewerkschaft ist auffallend ruhig, aber sonst hagelt es von vielen Seiten heftige Kritik an den Bildungsplänen von ÖVP und FPÖ. "Ein Rückfall in die Steinzeit", "reaktionär" oder auch "entlarvend" ist zu hören. Neue Testergebnisse könnten Türkis-Blau in der kommenden Woche aber wieder Aufwind verschaffen.

Am 5. Dezember werden die Ergebnisse des internationalen Volksschul-Lesetests PIRLS präsentiert. Bei der letzten Prüfung vor fünf Jahren schnitt Österreich wenig ruhmreich ab: Die heimischen Mädchen und Buben lagen deutlich unter dem EU-Schnitt, außerdem zeigte sich, dass der Leistungsunterschied zwischen Einheimischen und Migranten hierzulande besonders groß ist.

Dass sich das Ergebnis nun entscheidend verbessert hat, davon geht niemand aus. Und daher werden ÖVP und FPÖ dies wohl als Bestätigung ihres Kurses darstellen. Immerhin sind eigene Deutschklassen für jene Schüler, die die Sprache nicht beherrschen, einer der wesentlichen Schwerpunkte der türkis-blauen Schulpläne -ebenso wie die Konzentration auf die Grundkenntnisse beim Lesen, Schreiben und Rechnen.

krone.tv fragte nach: Soll es wieder Schulnoten in der Volksschule geben?

"Chancenkiller für junge Menschen"
Die SPÖ allerdings lässt kein gutes Haar am neuen Bildungspaket. Für Wiens Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorsky ist es gar ein "Schlag ins Gesicht". Auch NEOS-Chef Matthias Strolz gibt den Koalitionsverhandlern eine glatte Fünf. Die Pläne seien "echte Chancenkiller für junge Menschen", so Strolz. Laut Arbeiterkammer setzen ÖVP und FPÖ auf ein System, "das die Kinder möglichst früh trennt statt möglichst lange gemeinsam fördert". Die ÖVP-geführte Wirtschaftskammer hingegen zeigt sich "zufrieden".

Doris Vettermann, Kronen Zeitung

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