Alarmstufe bleibt

Bali: Flughafen wieder geöffnet, Lage angespannt

Ausland
29.11.2017 12:32

Nach zweieinhalb Tagen Flugverbot wegen eines drohenden Vulkanausbruchs hat der internationale Flughafen der indonesischen Ferieninsel Bali wieder geöffnet. Der Betrieb wurde am Mittwoch um 15 Uhr Ortszeit (8 Uhr MEZ) wieder aufgenommen, wie ein Flughafensprecher mitteilte. Für ausreisewillige Urlauber, unter ihnen viele Österreicher, bleibt die Lage dennoch angespannt.

Mehrere Tausend Urlauber konnten die Insel wegen des Flugverbots nicht mehr verlassen. Nach Angaben des Außenministeriums in Wien halten sich auch rund 500 Österreicher auf Bali auf. Mit der Wiedereröffnung des Flughafens könnte sich die Lage am Flughafen nun langsam wieder entspannen.

"Der Krisenstab der lokalen Behörden evaluiert die Lage stündlich. Eine erneute Schließung kann nicht ausgeschlossen werden", sagte Ministeriumssprecher Thomas Schnöll. Die großen internationalen Fluglinien müssen Bali zudem erst einmal wieder anfliegen, ehe es Abflüge geben kann. Für auf die Abreise wartende Urlauber könnte das ein enges Zeitfenster bedeuten. Dazu kommt, dass sich am internationalen Flughafen in Denpasar mittlerweile ein enormer Rückstau an Reisenden gebildet hat.

Österreicher an Ort und Stelle betreut
Ein Teil der Urlauber möchte durchaus noch auf der Insel bleiben - meist jene, die ohnehin längerfristig gebucht haben. Andere Österreicher möchten so schnell wie möglich weg - vor allem jene, deren Ferien eigentlich schon früher vorbei gewesen wären. Viele von ihnen suchen jetzt nach Abreisemöglichkeiten abseits des überrannten internationalen Flughafens. Ein Mitarbeiter der Botschaft unterstützt sie an Ort und Stelle. Seine Hauptaufgabe derzeit besteht darin, logistische Unterstützung für alternative Routen zu finden. Wer sich mit Bus und Fähre auf den Weg zum nächsten derzeit offenen Flughafen macht, muss mitunter lange Strecken in Kauf nehmen. Schnöll sprach von "bis zu 13 Stunden langen Busfahrten". Allein bis Mittwochmittag hat der Botschaftsmitarbeiter Dutzende Österreicher und etliche weitere EU-Bürger diesbezüglich betreut.

Höchste Alarmstufe - 100.000 Anrainer sollen evakuiert werden
Rund um den mehr als 3000 Meter hohen Vulkan Agung gilt unterdessen noch immer die höchste Alarmstufe. Das Gebiet wurde im Umkreis von zehn Kilometern zur Sperrzone erklärt. Etwa 100.000 Anrainer wurden aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen, bisher haben aber nur etwa 30.000 in Notunterkünften Zuflucht gesucht. Viele wollen die Gegend nicht verlassen, weil sie Diebstahl und Plünderungen fürchten. Über dem Vulkan stand am Mittwoch weiterhin eine gewaltige, mehr als drei Kilometer hohe Rauchwolke. Immer wieder waren kleinere Eruptionen zu hören. Ob es tatsächlich einen großen Ausbruch geben wird, weiß niemand. Schon Mitte September hatten viele Anzeichen auf eine unmittelbar bevorstehende größere Eruption hingedeutet, dann entspannte sich die Lage aber wieder.

Der Mount Agung war zuletzt in den Jahren 1963 und 1964 ausgebrochen, etwa 1200 Menschen kamen damals ums Leben. Der Inselstaat Indonesien mit seinen mehr als 250 Millionen Einwohnern liegt auf dem Pazifischen Feuerring. In dem Gebiet treffen verschiedene Platten der Erdkruste aufeinander, es kommt oft zu Erdbeben und vulkanischen Eruptionen. In Indonesien gibt es insgesamt etwa 130 aktive Vulkane.

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