Prozess in Innsbruck

Stahl Pflegerin 18.000 Euro aus Ofen-Versteck?

Tirol
27.11.2017 15:40

Zwei Tage nach der Heimreise seiner rumänischen Pflegerin (38) bemerkte ein betagter Tiroler (84), dass Tausende Euro aus seinem Geldversteck fehlten. Bei einem Einbruch verschwand später auch noch der Rest der Ersparnisse. Gegen die Pflegerin kam es am Montag am Landesgericht - in Abwesenheit  - zum Prozess.

Mit dem Rollator erschien der Pensionist vor Gericht und erzählte als Zeuge, was ihm widerfahren war: "Ich hatte das Geld ganz hinten in einem Zusatzherd deponiert, der nicht angeschlossen ist und daher auch nicht beheizt wird. Die Pflegerin muss mich beobachtet haben, denn zwei Tage nachdem sie heimgefahren war, bemerkte ich, dass etwa 8000 Euro fehlen!"

"Nicht einmal mein Sohn kannte das Versteck"

Ob nicht auch andere Personen oder Familienmitglieder vom Versteck gewusst haben, fragte Richter Josef Geisler. "Nein, nicht einmal mein Sohn hat es gekannt. Und bei uns im Haus ist in 53 Jahren nicht einmal ein Nagel weggekommen."

Nach Diebstahl auch noch Einbruch

Wenige Wochen später das nächste Unheil für den gehbehinderten Pensionisten und seine ebenfalls pflegedürftige Frau: Es kam zu einem Einbruch, gezielt suchten die Täter im alten Zusatzherd und stahlen auch den Rest des deponierten Geldes - insgesamt laut Opfer 18.000 Euro! Der Schluss liegt nahe, dass die unbekannten Einbrecher einen Tipp erhalten hatten. Der Verteidiger betonte, dass im fraglichen Zeitraum insgesamt drei Pflegerinnen, die sich abwechselten, im Haushalt waren. Es sei also keineswegs sicher, dass die 38-Jährige hinter Diebstahl und Einbruch stecke.

Taten nicht mit nötiger Sicherheit zu klären

Richter Geisler konnte diese Argumentation nicht widerlegen und fällte einen Freispruch - "weil auch andere Personen in Betracht kommen und die Tat nicht mit der für ein Gerichtsverfahren nötigen Sicherheit aufgeklärt werden kann." Gegen die beiden anderen Pflegerinnen waren die jeweiligen Verfahren bereits eingestellt worden. Das alte Ehepaar bleibt damit auf dem hohen Schaden sitzen.

Andreas Moser, Kronen Zeitung

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