Jagd auf Mörder

Polizeidirektor: “Stiwoll für mich einzigartig”

Österreich
26.11.2017 12:46

Seit vier Wochen ticken die Uhren in der Steiermark anders. Am 29. Oktober erschoss Friedrich F. in Stiwoll zwei Menschen und ist seither spurlos verschwunden. Im Interview mit der "Krone" berichtet Gerald Ortner, seit Juli Direktor der steirischen Polizei, über die weitere Vorgehensweise.

"Krone": Die Causa F. sorgt seit Wochen für Aufregung. Ist dies der ungewöhnlichste Fall Ihrer Laufbahn?
Gerald Ortner: In strategischer und operativer Hinsicht ist der Vorfall in Stiwoll auch für mich einzigartig. Denn man darf nie vergessen, dass es sich dabei um eine außergewöhnliche und aufwändige Fahndung nach einem möglicherweise bewaffneten mutmaßlichen Doppelmörder handelt. Doch dieser Fall ist in meiner Dienstzeit als Landespolizeidirektor nicht die erste große Herausforderung. Unter meiner Leitung kam etwa die Sonderkommission "Schmuckraub" zu einem positiven Abschluss.

Gibt es generell einen Zeitpunkt, bei dem die Suche bei solch außergewöhnlichen Fällen eingestellt wird?
Es werden bei der Fahndung nach dem Verdächtigen nach wie vor Hubschrauber, Wärmebildkameras und Diensthunde eingesetzt. Die Sicherheit der Bevölkerung und die Ergreifung des Tatverdächtigen stehen für uns an oberster Stelle. Richtig zu Ende ist der Einsatz für uns erst, wenn wir den Verdächtigen aufgefunden oder festgenommen haben.

Die Vorweihnachtszeit ist da, welche Schwerpunktaktionen sind seitens der Polizei zu erwarten?
In der Vorweihnachtszeit finden viele Veranstaltungen wie Adventmärkte statt. Diese gilt es zu überwachen, um für die Sicherheit der Besucher zu sorgen. Nicht zu vergessen ist die Verkehrsüberwachung in der Vorweihnachtszeit. Da sich dennoch in den letzten Jahren viele schwere Verkehrsunfälle in Verbindung mit Alkohol ereignet haben, ist eine entsprechende polizeiliche Kontrolldichte vor Weihnachten unerlässlich.

Sie haben eine eindrucksvolle Laufbahn hingelegt. Inwieweit unterscheidet sich die jetzige Aufgabe von den vorangegangenen?
Ich habe von der damaligen Gendarmerieschule weg fast alle Stationen meines Berufes durchlaufen, kam mit vielen Tätigkeiten in unserer Organisation in Berührung. Als Verantwortlicher für rund 3800 Mitarbeiter habe ich ein stark forderndes Betätigungsfeld übernommen. Die Verantwortung geht oft über die polizeilichen Kernaufgaben hinaus. Themen wie die Ausbildung des Personals, die Weiterbildung bis hin zur Gesundheitsprävention liegen mir sehr am Herzen.

Alexander Petritsch, Kronen Zeitung

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