Kultour

Liebe, Macht und Leidenschaft

Salzburg
22.11.2017 17:15

Sonderausstellung im DomQuartier wandelt auf den Spuren von Fürsterzbischof Wolf Dietrich:

Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau zählt mit Sicherheit zu den interessantesten, markantesten und prägendsten Persönlichkeiten der Salzburger Geschichte. Er war ein Visionär und Revolutionär, und das nicht nur wegen seiner ungewöhnlichen Liaison mit Salome Alt, mit der er 15 Kinder hatte. Vielmehr war er es, der begonnen hat die mittelalterliche Stadt in ein barockes Juwel zu verwandeln und somit Salzburg um 1600 zu einem bedeutenden Kunstzentrum Mitteleuropas zu machen!

Während seiner Amtszeit entstanden die Dietrichsruh, Schloss Altenau (Mirabell), der Sebastianfriedhof mit der Gabrielskapelle oder der Hofmarstall (Festspielhaus). Und den alten Bischofshof ließ er, vermutlich unter dem italienischen Architekten Vincenzo Scamozzi (es ist dokumentarisch nicht belegt), in eine moderne Residenz umgestalten.

Genau dort, im ehemaligen Regierungs- bzw. Familien- und Wohnsitz der Raitenauers kann man nun auf seinen Spuren wandeln. In einer großen Sonderschau anlässlich des 400. Todestages des Fürsterzbischof beleuchtet das DomQuartier aber nicht nur seine Tätigkeit als Bauherr und Regent, sondern gewährt selbstverständlich auch einen Blick auf die zahlreichen Kunstschätze aus dieser Zeit, die natürlich in erster Linie zur Repräsentanz dienten.

Neben Waffen, die er u.a. von der Salzburger Familie Zellner für seine Leibwache aus Zwetschkenholz und Bein-Einlagen fertigen ließ, sowie einer umfangreichen Grafik-Sammlung aller Gattungen der Kunst - Architektur, Malerei, Skulptur und Kunstgewerbe, ist auch die Tapisserie "Romulus gründet Rom" zu sehen. "Ursprünglich schmückten acht dieser kostbaren Wandteppiche aus Brüssel die fürstliche Residenz. Sechs sind erhalten, davon befinden sich drei, nachdem sie 1816 von Abt Josef Neumayr für 360 Gulden erworben wurden, heute im Besitz der Erzabtei St. Peter", klären die Kuratoren Astrid Ducke und Thomas Habersatter auf.

Ein Hingucker für die Besucher und ein Highlight für das Land ist mit Sicherheit auch der fünfteilige "Arche Noe-Zyklus" von Kaspar Memberger. Zwei Bilder vom Hofmaler des Fürsterzbischofs konnten nämlich nun im Zuge der Vermögensauseinandersetzung vom Bund an das Land zurück übertragen werden. In Hinblick darauf sind in einer extra Schau unter dem Titel "Zurückgeholt" auch das Frühlingsbild nach Marten de Vos sowie der von Albert Christoph Dies geschaffene Salzburg-Zyklus zu sehen.

Tina Laske, Kronen Zeitung

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