Das ist wirklich dran

Wahr oder falsch? Computermythen auf dem Prüfstand

Elektronik
21.05.2018 13:41

SSDs sind sparsamer als Festplatten, mehr RAM steigert die PC-Performance und Akkus halten im Kühlschrank länger - diese und andere Computermythen halten sich seit langer Zeit beharrlich. Doch was ist dran an ihnen? Wir verraten es Ihnen.

Die meisten Mythen ranken sich um PC- und Notebook-Hardware: Nicht totzukriegen ist beispielsweise die weit verbreitete Meinung, dass Akkus im Kühlschrank länger halten. „Unsere Laborergebnisse zeigten, dass Akkus im Kühlschrank ihre Ladung zwar weniger schnell verlieren, aber so gering, dass man von einem deutlich spürbaren Ladungsgewinn nicht sprechen kann“, erläutert Lutz Labs vom Computermagazin c‘t, das mit Präzisionsmessgeräten und Testsoftware gängige IT-Mythen überprüft hat. „Das bestätigten auch über Monate geführte Messungen mit Notebooks-Akkus. Hier brachte die Kühlung einen Vorteil von weniger als einem Prozent.“

Ein anderer Mythos konnte von der c't-Redaktion durch Messungen bestätigt werden: SSDs sind tatsächlich sparsamer als Festplatten. Der höhere Energiebedarf beruht auf zwei Faktoren: Zum einen braucht die Festplatte für das Schreiben und Lesen wesentlich länger als die SSD und benötigt dadurch mehr Energie. Zum anderen schalten sich SSDs nach wenigen Sekunden Untätigkeit in einen stromsparenden Modus, in dem sie maximal wenige Hundert Milliwatt aufnehmen.

Auch nicht grundlegend falsch ist der Tipp, zum Stromsparen am Notebook WLAN und Bluetooth zu deaktivieren. Allerdings bewegt sich der Gewinn an Akkulaufzeit im Bereich weniger Minuten. Besonders bei Geräten mit geringer Akkukapazität wirkt sich die Abschaltung kaum positiv auf die Laufzeit aus.

Skepsis ist aber bei der Aussage „Mehr RAM steigert die PC-Performance“ angebracht. „Tatsächlich müsste es heißen: Zu wenig RAM bremst die Performance“, sagt c‘t-Experte Labs. Steckt zu wenig Hauptspeicher im PC, muss das Betriebssystem häufig Daten auf viel langsamere Speichermedien wie SSD oder gar Festplatte auslagern - und arbeitet gemächlicher. Ist jedoch genügend RAM vorhanden, dann profitiert das System nicht von noch mehr RAM.

Auch mehr Prozessorkerne bedeuten nicht automatisch mehr Leistung. Das gilt nur innerhalb der gleichen Prozessorengeneration und Typenfamilie eines Herstellers. Vergleicht man verschiedene Produkte, Bauarten und Hersteller, kann ein Vierkernprozessor auch schneller sein als ein Achtkernprozessor.

Geklärt wurde auch die Frage, ob man USB-Kabel verlängern darf. Zumindest, wenn es sich um USB-3.0-Verbindungen handle, sei da etwas dran, so "c't". Wer etwa eine Festplatte über ein Verlängerungskabel betreibt, muss mit starken Einbußen bei der Übertragungsgeschwindigkeit rechnen. Es kann auch vorkommen, dass Geräte einfach nicht erkannt werden.

Vom Hörensagen weiß man auch, dass Smartphones, Notebooks & Co. ihr Originalnetzteil benötigen. "Auch dieses stimmt nur bedingt", so Labs. "Seit Jahren betreiben wir Smartphones, Tablets und Spielkonsolen mit allen möglichen Netzteilen, und nie ist etwas kaputtgegangen. Bei Notebooks aber funktionieren meistens nur Netzteile, die genau für das entsprechende Gerät spezifiziert sind."

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