600 Einsätze im Jahr

Innsbruck: Auf Streife mit den “Klinik-Sheriffs”

Tirol
15.11.2017 09:21

Sicherheit hat oberste Priorität: Auch in der Innsbrucker Klinik! Dort sorgen 20 Securitys das ganze Jahr über für Recht & Ordnung.

Nicht ohne Grund wird das riesige Areal der Innsbrucker Klinik oft als "Stadt inmitten der Stadt" bezeichnet. An einem ganz normalen Wochentag tummeln sich dort 11.000 Mitarbeiter und Patienten - hier noch nicht eingerechnet: Tausende Besucher und Passanten.

Dass es da zu Zwischenfällen kommen kann - und hier sind nicht medizinische gemeint - zeigte nicht zuletzt eine Brutalo-Tat Mitte Oktober. Bei einer handfesten Streiterei in der Unfallambulanz hatte ein 23-jähriger Syrer ein Küchenmesser gezückt und dieses zweimal in den Rücken eines Afghanen (19) gerammt...

Ein brenzliger Einsatz für den Sicherheitsdienst! Dieser umfasst 20 Securitys und ist in einer Stärke von je drei bis fünf Mitarbeitern an 365 Tagen rund um die Uhr in Alarmbereitschaft. Das Aufgabengebiet des Wachdienstes ist breit gefächert und reicht von Streifen- bzw. Kontrollgängen bis hin zum Eingreifen bei Gewalttaten.

"Alle Mitarbeiter verfügen über eine Basisausbildung und werden zweimal pro Jahr aus- und weitergebildet", erklärt Security-Manager Jürgen Schreiber. Zu den Themenfeldern zählen hier etwa Einsatzpsychologie, Deeskalationsmaßnahmen oder der richtige Umgang mit hochinfektiösen Patienten. Letzteres ist oft eine besondere Herausforderung. "Unser Team muss dann den Weg frei machen. Denn bis zur Isolierstation darf niemand mit einem hochinfektiösen Patienten in Kontakt kommen", ergänzt der Sicherheitschef.

600 Einsätze pro Jahr

Die Messer-Attacke im Oktober sei zwar ein Einzelfall gewesen, dennoch haben es die Securitys immer wieder mit Unruhestiftern zu tun. Die Rede ist hier vor allem von verbalen Aggressionen, Drohungen oder tätlichen Übergriffen auf das Personal, betont Schreiber. Auch mit Randalierern habe man regelmäßig zu tun.

Alles in allem kommen die Securitys auf etwa 600 Einsätze pro Jahr. Und die Situation in der "Klinik-Stadt" ist so gut wie dieselbe wie jene außerhalb. "Es lässt sich beobachten, dass nicht die Anzahl der Delikte steigt, sondern deren Qualität." Das Aggressionspotenzial wachse stetig. 2016 seien sechs Securitys bei Einsätzen verletzt worden, heuer waren es bis dato zwei.

Rasche Reaktionszeit

In der Klinik gibt es übrigens auch zahlreiche technische Sicherheitseinrichtungen wie Kameras, Türschließer oder Alarmknöpfe. Im Ernstfall sind die Securitys, die nur mit einem Pfeffergel "bewaffnet" sind, binnen Minuten am Einsatzort.

Generell gilt: Die Sicherheitsleute haben dieselben Rechte wie jeder Bürger - dazu zählen etwa das Nothilfe- oder das Anhalterecht. Bald könnten in der Klinik auch Bodycams zum Einsatz kommen.

Hubert Rauth, Kronen Zeitung

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