Fritz Gurgiser:

Tempo 60 für Lkw, Tempo 80 für Busse

Tirol
15.11.2017 09:06

In Anbetracht der aktuellen Verkehrsdebatte fordert Fritz Gurgiser, Obmann des Transitforums, neue Tempolimits von Kufstein bis Salurn. "100 für Pkw - das sind wir eh schon gewohnt -, 80 km/h für Busse und 60 km/h für Lkw", sagt Gurgiser im "Krone"-Gespräch. Die Gesundheit müsse ein für alle Mal vorgehen. "Denn Dreck und Lärm macht uns auf Dauer krank!"

In die Transit-Debatte kommt nun Bewegung, es geht Schlag auf Schlag. Zuerst hatte LH Günther Platter angekündigt, die Lkw-Blockabfertigung nach Feiertagen gegen den Widerstand der Bayern beizubehalten. Anschließend kündigte der Landeschef an, den Lkw-Verkehr über den Brenner bis 2030 auf eine Million halbieren zu wollen. Dann kam die Schützenhilfe aus Südtirol: Der Landtag fasste einen Beschluss zur Reduktion des Lkw-Verkehrs. Und am Montag sagte LH Platter - wie ausführlich berichtet - sogar, dass sich das Land Mittel und Wege überlegen werde, um den täglichen Lkw-Verkehr zu dosieren. Dieses "Fenster" will Fritz Gurgiser nun nutzen, um einen weiteren Vorstoß zum Schutz der Bevölkerung diesseits und jenseits des Brenners zu machen. Er will die Formel 100-80-60. Und zwar - in einem ersten Schritt - von Kufstein bis Salurn. "Die Brennerstrecke im Anwendungsbereich der Alpenkonvention ist weder mit voralpinen Regionen noch mit Flachländern zu vergleichen", sagt Gurgiser.

Er zitiert in diesem Zusammenhang den verstorbenen Außenminister Alois Mock, der zum Brenner einmal gesagt hat: "Besondere Regionen brauchen besondere Maßnahmen!" Geschwindigkeitsbeschränkungen seien so eine besondere Maßnahme: "Zum einen wird die Verkehrssicherheit erhöht, zum anderen der Lärm reduziert und zum Dritten der Spritverbrauch herunter gesetzt", so der Transitbekämpfer, der überzeugt ist, die Bevölkerung hinter sich zu haben: "Wir müssen dank des Luft-100ers eh schon 100 fahren. Es wird Zeit, dass auch Lkw und Busse drankommen."

Adressaten der Forderung sind die beiden Landesamtsdirektoren in Innsbruck und Bozen. Gurgiser: "Diese haben nun alles zu unternehmen, um die Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung umzusetzen. Und nicht, wie früher, unter politischer Anweisung alles zu unternehmen, um die Forderung zu verhindern!" Die Gesundheit in den engen Gebirgstälern ebenso wie der Schutz sämtlicher persönlicher, existenzieller Grundlagen ist laut Transitforum weitaus wichtiger als der Mülltransit aus Neapel in den hohen Norden: "Denn Stickstoffdioxide dringen in alle Lungen ein und Lärm dröhnt in allen Ohren - beides macht auf Dauer krank", sagt Gurgiser. Daher müsse das Motto lauten: Im Zweifel für die "Xundheit"!

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