25. Todestag

Ernst Happel: Ein Meister der Materie

Sport
13.11.2017 08:39

Meistercup, Vize-Weltmeister und Weltpokal - mit insgesamt 18 Titeln ist Ernst Happel einer der erfolgreichsten Trainer aller Zeiten. (Hinweis: krone.at streamt heute ab 19.45 Uhr den Ernst-Happel-Kaffeehaus-Talk, unter anderem mit Netzer, Herzog und Hasil, live.)

Die Spieler müssen Respekt haben. Ein Spieler kann nur Respekt haben, wenn er überzeugt ist, dass der Trainer ein Fachmann ist." Und nur mit Erfolg kommt Respekt. Das wusste Happel. An dieser Stelle erzählt man gerne die Legende, wonach er bei einer beliebigen Trainerstation ein Dose Cola auf die Querlatte stellte, sie herunterschoss und anschließend zu den Spielern meinte, wer ihm das nachmachen könne, dürfe nach Hause gehen. Nur dass das so nie passierte: "Da war ich noch Spieler", sagte Happel in einem Interview mit Reporter-Legende Heinz Prüller. "Und es war eine Wette."

Klein anfangen
Happels erste Trainerstation war 1962 ADO Den Haag in den Niederlanden. Man müsse als junger Trainer klein anfangen, meinte Happel. Aus dem Abstiegskandidaten formte der damals 37-Jährige eine schlagkräftige Truppe, holte 1968 mit dem Pokal seinen ersten von 18 Titeln.

Was war das Geheimnis des Erfolgs? Ganz banal: Pressing und totale Offensive. Die größten Erfolge: zweimal den Meistercup gewonnen (Feyenoord, HSV), einmal dazu den Weltpokal, mehrere nationale Meistertitel. Mit dem holländischen Nationalteam schrammte Happel 1978 zehn Zentimeter am Weltmeistertitel vorbei. Weil Rensenbrinks Schuss in der Nachspielzeit nur an die Stange ging, in der Verlängerung gewann Gastgeber Argentinien 3:1.

Liebe zu den "Gfrastern"
Da er selbst ein "Gfrast" war, konnte Happel gerade mit den schwierigen Spielern gut. Edi Krieger ließ er in Brügge nach einer gemeinsam (!) durchzechten Nacht mit Bleiweste Runden laufen: "Hast Cognac in die Fiaß", sagte er jedes Mal wenn der Teamlibero vorbeikeuchte. Stars waren ihm egal. Als die Tiroler Hansi Müller und Bruno Pezzey zum Abschiedsspiel des Brasilianers Zico nach Rio reisten, versetzte sie Happel im anschließenden Meisterschaftsspiel in die Reserve-Mannschaft. Als Müller um eine Aussprache bat, meinte Happel, wenn er reden wolle, soll er Staubsaugervertreter werden. Erklären brauche ihm schließlich keiner was. Immerhin habe er auch "ein bisserl gefußballt".

PS: Anlässlich des 25. Todestages von Ernst Happel diskutiert seine Enkelin Christina Happel mit Weggefährten wie Günter Netzer, Alfred Körner und Andi Herzog über ihren Großvater. Live auf Facebook: heute, 13. November um 19.45 Uhr.

Morgen lesen Sie im letzten Teil: Teamchef Happel: "Wirst sehen, da wird was draus".

Clemens Zavarsky, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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