Ernst Happel streifte 51-mal das Dress der Österreichischen Nationalmannschaft über und nahm an zwei WM-Endrunden teil.
Der "Wödmasta". Ernst Happel übernahm den Spitznamen vom legendären Wunderteam-Kapitän Josef Blum. Den Titel selbst holte er freilich nie.
Am 14. September 1947 debütierte Happel beim 4:3-Sieg gegen Ungarn im Nationalteam. Bereits vor dem Spiel sagte er in einem Interview mit Reporter-Legende Ferry Wimmer: "Wir putzen die Schattendribbler weg." Happel spielt tadellos. Wird Stammspieler. Bei der WM 1954 in der Schweiz ist er Weltklasse und Bruder Leichtsinn zugleich. Beim 7:5 im Viertelfinale gegen die Schweiz war er nach dem Sonnenstich von Tormann Schmied "Stopper und Goalie", wie er später erzählte. Beim 1:6 im Halbfinale gegen Deutschland ist Happel - wie die gesamte Mannschaft - ein Totalausfall.
Als Sündenbock muss er herhalten. Spielt deswegen nicht im Spiel um Platz drei, tritt daraufhin aus dem Nationalteam zurück und verlässt Österreich. Nach seiner Rückkehr vom RC Paris zu Rapid spielt er auch wieder im Team. Das Auftaktspiel bei der WM 1958 gegen Brasilien ist eines von Happels besten Länderspielen. Trotz 0:3-Niederlage. Dennoch will Teamchef Argauer den 33-Jährigen aussortieren.
Zweimal büchst Happel aus dem Teamcamp aus. Gegen die UdSSR und England will ihn Argauer deswegen draußen lassen und Happel so um sein 50. Länderspiel bringen. Wovon man bei Rapid Wind bekommt und sofort ein Glückwunsch-Telegramm ins WM-Land Schweden und an die Medien schickt, in dem man Happel zum "50er" und der goldenen ÖFB-Ehrennadel gratuliert. Zähneknirschend musste Argauer Happel spielen lassen und wünschte ihm, sollte er später Trainer werden, "genau so ein Gfrast, wie du es bist."
Clemens Zavarsky, Kronen Zeitung
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