Knapp 1700 Oberösterreicher werden heuer in Karenz gehen. Damit hat sich dieser Anteil in zehn Jahren zwar mehr als verdreifacht, aber die Papas bleiben kürzer daheim, im Schnitt 70 Tage. "Für den Berufs-Wiedereinstieg der Mütter ist das zu kurz", meint die AK.
93 Prozent der Mütter schaffen den Wiedereinstieg in den Job bis zum zweiten Geburtstag des Kindes, wenn der Partner mehr als sechs Monate die Betreuung übernimmt, also in Karenz geht. Bleibt der Papa weniger als drei Monate daheim, schaffen nur 65 Prozent die Rückkehr in den Job.
Oberösterreicher bleiben kürzer daheim
In Oberösterreich bleiben Väter, die Karenzzeiten in Anspruch nehmen, 70 Tage bei den Kindern - um 21 Tage weniger als im Bundesschnitt. Dabei bleiben "ältere" Papas (über 35 Jahre) sowie jene, die in Verwaltungsjobs oder freiberuflichen Dienstleistungen arbeiten und eine höhere Ausbildung haben, überdurchschnittlich oft daheim. Junge, die am Bau, in der Produktion oder im Handel tätig sind, sind seltener daheim, aber wenn, dann länger. "36 Prozent jener, die länger als sechs Monate unterbrochen haben, verdienen weniger als 2000 Euro pro Monat brutto", weiß AK-Direktor Josef Moser.
Forderungen von Arbeiterkammer
Allgemein hat sich die Karenz-Dauer verändert: Kürzere Varianten, die höhere Einkommen sichern, werden bevorzugt. Um den Wiedereinstieg der Mütter zu erleichtern, fordert die Arbeiterkammer mehr Vollzeit-Betreuung auch für Unter-3-Jährige sowie eine Gratis-Nachmittagsbetreuung.
Markus Schütz, Kronen Zeitung
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