Nach zehn Jahren

Rotes Kreuz: Alle Notrufe führen nach Graz

Steiermark
09.11.2017 16:06

Egal ob in Köflach oder in Klöch, ob im Ausseerland oder im Weinland: In Kürze treffen alle Notrufe, die über die Nummer 144 in der Steiermark abgesetzt werden, in der Rotkreuz-Landesleitzentrale in Graz ein. Mit Judenburg wird am 21. November die letzte Region angeschlossen. Welche Vorteile das System hat und wie stark die zentrale Einrichtung geschützt ist, erklärt Landesgeschäftsführer Andreas Jaklitsch.

Man kann von einem Mammutprojekt sprechen, das nun nach fast zehn Jahren beendet wird. Im Juni 2008 ging die Leitstelle in Betrieb, damals betreute sie nur die Bezirke Graz und Graz-Umgebung. Sukzessive wurden die 16 Rotkreuz-Bezirke angebunden und die regionalen Leitstellen geschlossen. Ende Oktober war Murau an der Reihe, in Kürze folgt Judenburg.

Jaklitsch spricht von großen Vorteilen für die Patienten: "Wir haben alle Fahrzeuge in der ganzen Steiermark (insgesamt 350, Anm.) auf unseren Bildschirmen erfasst und können schneller am Einsatzort sein." Wenn zum Beispiel ein Unfall in Leoben passiert und in der Nebengasse zufällig ein Rettungsauto aus Bruck fährt, kann dieses rasch zum Unfallort geschickt werden. Mit den getrennten Systemen von einst wäre das nicht möglich gewesen.

Auch normale Patiententransporte können laut Jaklitsch effizienter koordiniert werden: Ein Patient aus Knittelfeld etwa, der einen Rücktransport aus Graz benötigt, kann mit einem Wagen aus Judenburg, der ohnehin zurückfahren muss, mitfahren und muss nicht warten, bis die Knittelfelder kommen.

Serverraum als Hochsicherheitstrakt
Klar ist: Wenn alle Notrufe nur noch an einem Ort entgegengenommen werden, ist dieser hochsensibel und muss gut geschützt sein. Der Serverraum im Keller verfügt über doppelte Anschlüsse an das Telekom- und Stromnetz, zudem kann ein Notstromaggregat zumindest 24 Stunden den Betrieb aufrechterhalten. "Der Raum ist auch sauerstoffvermindert, man kann kein Streichholz entzünden. Alle 60 Sekunden wird die Luft geprüft", erklärt Jaklitsch. Auch der Hochwasserschutz ist ein großes Thema.

Bleibt die Skepsis, ob man in der Landeshauptstadt mit den lokalen Gegebenheiten vertraut ist. "Die Lenker der Einsatzfahrzeuge bleiben ja dieselben", meint Jaklitsch. Zudem sind im System sogar Vulgo-Namen und Marterl eingezeichnet.

Jakob Traby, Kronen Zeitung

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