Spur nach Italien

120.000-Euro-Lkw gestohlen: “Werk von Vollprofis”

Tirol
03.11.2017 09:20

Schwere Beute - und das ist noch ziemlich untertrieben - machten Profi-Ganoven Dienstag Abend in Innsbruck! Die Unbekannten stahlen von einem Lkw-Abstellplatz in der Rossau einen 120.000 Euro teuren Transporter der Firma Derfeser. Nach Auswertung der Go-Box-Daten ist klar: Die Spur führt nach Italien…

Wie in aller Welt ist es nur möglich, einen ganzen Lkw zu stehlen? "Das war das Werk von Vollprofis", ist sich Derfeser-Fuhrparkleiter Stefan Huber sicher. "Anscheinend gibt es eine Gruppe, die elektronische Wegfahrsperren und mechanische Lenkradsperren überwinden können. Und das ohne Schlüssel. Original- und Reserveschlüssel des Lkw liegen nämlich bei mir."

Es war Dienstag, pünktlich um 18.55 Uhr: Der eigentliche Fahrer des rund 120.000 Euro teuren "Mercedes Axor 2-Achs-Betonpumpe Putzmeister" stieg beim Abstellplatz in der Rossau aus und verabschiedete sich in den Feierabend. "Um 19.30 Uhr hat es dann auf der Go-Box schon die erste Abbuchung gegeben. Auf der Autobahn bei Innsbruck-Ost. Es ging zum Brenner", schildert Huber. Dann verlor sich die Spur des Transporters, der nun samt vollständiger Firmen-Lackierung irgendwo in Italien unterwegs sein müsste.

Im Frühjahr 2016 wurde Betonmischer gestohlen

Wer glaubt, dass es sich bei diesem Coup um einen Einzelfall handelt, der irrt gewaltig. Schon im März 2016 wurde vom Derfeser-Firmengelände in Vomp ein Lkw gestohlen - damals war es ein 100.000 Euro teurer Betonmischer. Auch hier ging es über den Brenner, bis heute ist das Gefährt wie vom Erdboden verschluckt.

Coup in Zirl: "Habe 5000 Euro bekommen"

Ein paar Wochen später schlugen dann Unbekannte bei einem Unternehmen in Zirl zu. Drei Lkw im Gesamtwert von 450.000 Euro wurden geknackt und gestohlen. Und erneut machten sich die Täter über die A13 aus dem Staub. Anhand von DNA-Spuren konnte einer der Verdächtigen - ein Litauer - ausgeforscht werden. Erst im Juli wurde er nicht rechtskräftig zu 4 Jahren Haft verurteilt. Er habe für die Aktion 5000 Euro bekommen, sagte er vor Gericht. Zu den drei Mittätern hüllte er sich in Schweigen.

Gut möglich, dass dieselbe Bande nun auch im aktuellen Fall in Innsbruck die Finger im Spiel hatte. Hinweise an jede Polizeidienststelle oder an Stefan Huber direkt: 0676/89 49 5813.

Hubert Rauth, Kronen Zeitung

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