Schütze von Stiwoll

Ex-Mieterin: “Hatte immer Angst in seiner Nähe”

Österreich
03.11.2017 09:32

Die Suche nach dem Todesschützen von Stiwoll läuft weiterhin auf Hochtouren. Nun meldete sich eine ehemalige Mieterin des 66 Jahre alten Flüchtigen bei der "Krone" zu Wort. Und die 30-Jährige weiß einiges über den Mann zu berichten, der am Sonntag zwei seiner Nachbarn tötete und eine weitere Anrainerin schwer verletzte.

"Im Internet stieß ich auf seine Wohnung und bin kurz darauf eingezogen", erklärt die 30 Jahre alte Slowenin gegenüber der "Krone". "In seiner Nähe hatte ich immer Angst." Auf die Frage nach dem Warum berichtet sie etwa: "Als ich ihm gesagt habe, dass es kein Warmwasser gebe, hat er mich am Arm gepackt und angeschrien. Er ist mir so nahegekommen, dass ich seinen Atem gespürt habe und seine Spucke im Gesicht hatte." Ständig soll die Slowenin von ihm beschimpft worden sein, und gleichzeitig soll er gesäuselt haben, wie hübsch sie doch sei.

"Ganze Gemeinschaft ist in Sorge"
Die Lage in dem 700-Seelen-Dorf ist nach wie vor überaus angespannt, die Angst ist für viele weiterhin ein ständiger Begleiter: "Die ganze Gemeinschaft ist in Sorge, jeder kennt ihn. Ich hatte ein gutes Verhältnis zu ihm, habe mit ihm gearbeitet, wusste aber, dass er mit anderen streitet. Ich hoffe, dass er nicht für sein persönliches Grande Finale zurückkehrt", sagt ein Bewohner.

Der 66-Jährige befindet sich - wie berichtet - seit den Todesschüssen auf der Flucht. Hunderte Beamte - unter ihnen auch Experten der Sondereinheiten WEGA und Cobra aus Wien - durchkämmen jeden Winkel, um dem Flüchtigen auf die Spur zu kommen. Dabei kam es am Donnerstagnachmittag zu einem Zwischenfall: Ein Diensthundeführer stürzte in einem Gebäude durch eine Heuluke, wurde dabei schwer verletzt und musste per Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen werden.

"Routinearbeit - aber mit höchster Aufmerksamkeit verbunden"
Doch nicht nur körperlich verlangt die Suche nach dem Verdächtigen den zahlreichen Einsatzkräften einiges ab, auch die Psyche der Beamten wird stark gefordert. "Es ist Routinearbeit - aber mit höchster Aufmerksamkeit verbunden", berichtet Generalmajor und Cobra-Chef Bernhard Treibenreif über die emotionalen Anforderungen, die die Suche nach dem mutmaßlichen Todesschützen mit sich bringt.

Es sei ein Dauerstress. "Wir haben Hinweise auf alleinstehende Bauernhöfe oder Almhütten, die wir durchsuchen, wo wir nie wissen, ob sich der Gesuchte darin befindet. Das hier ist kein Spaziergang", betont Treibenreif.

Monika Krisper und Christoph Budin, Kronen Zeitung/krone.at

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