Verluste verkraften

Wer richtig trauert, darf auch lachen

Gesund
01.11.2017 06:00

Was zunächst wie ein Widerspruch klingt, hat eine tiefe Bedeutung für den Umgang mit Verlusten: Man muss sich seinen schmerzhaften Gefühlen stellen, um sie zu bewältigen. Denn das eigene Leben geht auch nach dem Tod eines geliebten Menschen weiter.

"Trauer ist ein Gefühl und keine Krankheit, sie kann aber durchaus zu einer Erkrankung führen, auch noch Jahre später", warnt die diplomierte Lebens-, Sozialberaterin und Energetikerin Majda Moser aus Wien, Emotionen zu unterdrücken. Denn dann reagiert der Körper. Verspannungen, Unruhe, Kopf- und Bauchweh gehören zu den häufigsten psychosomatischen Störungen. "Der Verlust bringt Menschen oft an die Grenzen ihrer Belastbarkeit, führt sie in Orientierungslosigkeit, innere Unruhe und Unzufriedenheit. Oft entstehen auch Schuldgefühle. Das alles muss verarbeitet werden. Nur wer sich erlaubt zu trauern, kann lernen, damit umzugehen."

Aber wie?
Majda Moser: "Mit Freunden oder einem Therapeuten zu sprechen ist oft die beste Möglichkeit, sich zumindest teilweise zu befreien. Aber jeder trauert anders, eine allgemeine Anleitung gibt es nicht. Wichtig ist eben, sich bewusst mit der Situation auseinander zu setzen."


Rituale helfen
Zum Beispiel eine Kerze anzünden, Bilder anschauen, sich mit Freunden oder Angehörigen austauschen, sich auch an lustige Begebenheiten von früher erinnern. Einer Person gegenüber, der man vertraut, einfach auszusprechen: "Ich bin traurig, hör mir bitte zu", kann schon viel bewirken. Es ist auch erlaubt, über schwere Zeiten mit dem Verstorbenen zu reden!
Moser: "Auf keinen Fall die Traurigkeit durch viel Arbeit verdrängen, dann provoziert man erst recht einen Zusammenbruch." Die meisten Menschen erlauben sich keinen "Stillstand", dabei bringt gerade eine Auszeit die nötige Verschnaufpause und hilft, wieder Kraft zu schöpfen.

Karin Podolak, Kronen Zeitung

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