Forscher alarmiert:

CO2-Emissionen steigen so schnell wie noch nie

Wissenschaft
30.10.2017 11:34

Die Treibhausgas-Konzentration in der Erdatmosphäre ist seit Beginn der Messungen noch nie so schnell gestiegen wie im vergangenen Jahr. Das lag neben den Aktivitäten der Menschen auch am Wetterphänomen El Nino mit seinen erhöhten Ozeantemperaturen sowie Dürren in den Tropen, berichtet die Weltwetterorganisation (WMO) in ihrem Klimabericht. Dadurch konnten die Weltmeere und Wälder nicht so viel klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) aufnehmen wie in anderen Jahren.

Demnach betrug die CO2-Konzentration in der Atmosphäre laut WMO im Vorjahr 403,3 Teilchen pro Million Teilchen (ppm), verglichen mit 400 ppm im Jahr 2015. Bis zu Beginn der Industrialisierung etwa um 1750 herum sei die Konzentration mindestens 800.000 Jahre unter 280 ppm geblieben, heißt es in dem am Montag veröffentlichten Bericht.

"Steuern auf gefährlichen Temperaturanstieg zu"
"Ohne rapide Einschnitte bei CO2- und anderen Treibhausgasemissionen steuern wir bis Ende des Jahrhunderts auf gefährliche Temperaturanstiege zu, die deutlich über den Zielen des Weltklimaabkommens von Paris liegen. Künftige Generationen erben einen deutlich unwirtlicheren Planeten", warnte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas bei der Präsentation des Berichts in Genf.

Nach Analysen von Fossilien schätzen Wissenschaftler, dass es eine so hohe CO2-Konzentration wie heute zuletzt vor drei bis fünf Millionen Jahren gab. Dabei sei es zwei bis drei Grad wärmer gewesen. Das Eis in Grönland und der West-Antarktis sei geschmolzen und der Meeresspiegel habe damals zehn bis 20 Meter höher gelegen.

Viertel des CO2 wird von Ozeanen aufgenommen
Der weltweite Ausstoß von CO2 ist zwar in den vergangenen drei Jahren praktisch auf gleichem Niveau geblieben. Aber die Konzentration in der Atmosphäre wächst auch bei einem gleichbleibend hohen Ausstoß. Vom ausgestoßenen Kohlendioxid wird derzeit etwa ein Viertel von Ozeanen aufgenommen, die dabei saurer werden. Ein weiteres Viertel speichert die Biosphäre, zum Beispiel Bäume und Böden, der Rest gelangt in die Atmosphäre.

Die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas, die Zementproduktion und andere Industrieprozesse verursachen etwa 70 Prozent aller Treibhausgas-Emissionen. Die CO2-Konzentration lag nach dem Bericht verglichen mit dem vorindustriellen Niveau im Vorjahr bei 145 Prozent, bei dem zweitwichtigsten Treibhausgas Methan war der Wert 257 Prozent und beim drittwichtigsten, dem Distickstoffoxid (Lachgas), lag er bei 122 Prozent.

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