Im Golf von Guinea

Piraten entführen deutsche Crewmitglieder

Ausland
24.10.2017 16:57

Sechs Crewmitglieder eines deutschen Schiffs wurden Medienberichten zufolge in Nigeria von mutmaßlichen Piraten entführt, als diese ihr Schiff im Hafen von Onne im Golf von Guinea im ölreichen Bundesstaat Rivers angegriffen haben. Die weniger als zehn Piraten sollen das Schiff Samstagfrüh mit einem Speedboot angegriffen haben.

Das Schiff wird von der deutschen Peter-Doehle-Gruppe betrieben. Die bewaffneten Männer sollen den Ersten und Zweiten Offizier, den Zweiten Techniker, einen Bootsmann und den Koch entführt haben. Die Nationalitäten von Tätern und Opfern sind nicht bekannt, bisher gibt es noch keine offiziellen Stellungnahmen aus Nigeria.

Hohe Kriminalität in ölreichem Gebiet
Das Schiff, das unter liberianischer Flagge unterwegs war, soll auf dem Weg von Äquatorialguineas Hauptstadt Malabo in die liberianische Hauptstadt Monrovia gewesen sein. Bisher hat sich keine Gruppierung zu dem Angriff bekannt. Im Golf von Guinea werden zehn Prozent des weltweiten Ölvorkommens vermutet. In dem Gebiet wimmelt es von Piraten, Schmugglern und anderen Kriminellen.

Die Unruhen in der Niger-Delta-Region in Nigeria haben in den vergangenen Jahren vermehrt zu Angriffen auf Öleinrichtungen und Schiffe geführt. Dabei kam es Geiselnahmen, Rohöldiebstahl und illegaler Bunkerung und Verfeinerung. Im Juli patrouillierte die nigerianische Marine mit einem massiven Aufgebot, um diese Angriffe zu beenden.

Rückgang der Angriffe in der ersten Jahreshälfte
Aus den Regierungsdaten geht hervor, dass es von Jänner bis Juni vier erfolgreiche Angriffe gab. Zwölf weitere sollen verhindert worden sein. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren 36 von 55 Versuchen erfolgreich. Auch das International Maritime Bureau verzeichnete im ersten Quartal dieses Jahres einen Rückgang der Angriffe im Golf von Guinea.

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