Aus für Body Shaming

Wien kämpft gegen gefährliche Schönheitsideale

Web
23.10.2017 15:00

Die Zahl der Essstörungen bei Mädchen in Wien hat zuletzt zugenommen. Eine Ursache für die Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper liegt im sogenannten Body Shaming, also beleidigenden Äußerungen in von Jugendlichen häufig benutzten Social-Media-Kanälen wie Facebook oder Instagram.

Laut jüngstem Wiener Gleichstellungsmonitor wurden 2015 361 Frauen und 49 Männer in Spitälern wegen Essstörungen behandelt. Aufgrund zahlreicher nicht behandelter Krankheitsbilder dürfte die Dunkelziffer noch um einiges höher liegen. Außerdem: Die Hälfte der unter- und normalgewichtigen Mädchen finden ihren Körper "gerade richtig", 38 Prozent halten sich für zu dick.

Jugendliche unter Druck
Waren es früher vor allem Models und Stars in einschlägigen Magazinen oder auf Plakaten, die "unrealistische Schönheitsideale" transportiert hätten, habe sich der Fokus inzwischen auf Soziale Medien verlagert. Dort werde man als Normalbürger ununterbrochen Bewertungen ausgesetzt, berichtete Kristina Hametner, Leiterin des Wiener Programms für Frauengesundheit. Das setzt Jugendliche unter Druck.

"Body Shaming ist bei den 15- bis 19-Jährigen tief verankert", sagte Beate Großegger vom Institut für Jugendkulturforschung. Der Nachwuchs leite hier allerdings auch Beobachtungen aus der Erwachsenenwelt ab, wo das Motto den Ton angebe: "In unserer Gesellschaft ist man nur dann etwas wert, wenn man fesch und fit ist. Ansonsten ist man unten durch."

Populäre Medien transportieren fragwürdige Ideale
Junge Frauen schätzen ihr Gewicht generell kritischer ein als Burschen. Dabei spielen soziale Medien eine wichtige Rolle. Laut einer Gallup Umfrage gibt mehr als die Hälfte der Jugendlichen an, dass negative Fotokommentare häufig sind.

Initiative "Bauch, Beine, Pommes"
Dass populäre Medien fragwürdige Ideale transportieren, ist nicht neu. Allerdings bringen soziale Kanäle wie Instagram, Facebook oder YouTube eine neue Dynamik in die Auseinandersetzung mit Körperidealen. Mit den Videoclips "Bauch, Beine, Pommes" will das Wiener Gesundheitsprogramm nun gegensteuern und jungen Frauen nun zu mehr Selbstbewusstsein im Zusammenhang mit ihrem eigenen Körper verhelfen.

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