"Back-on"-Kurztest

HP Omen X Compact Desktop: Ballern mit VR-Rucksack

Elektronik
21.10.2017 06:00

Seit rund einem Jahr buhlen nun schon die Virtual-Reality-Systeme HTC Vive und Oculus Rift um die Gunst der Early Adopter, in den nächsten Wochen kommt noch eine ganze Phalanx von Mixed-Reality-Brillen großer PC-Hersteller dazu. All diese Systeme haben allerdings eines gemeinsam: Der Spieler ist über eine lange "Nabelschnur" mit dem PC verbunden. Rucksack-PCs bieten hier eine Lösung mit mehr Bewegungsfreiheit - und müssen gar nicht sonderlich schwer sein, wie sich bei unserem "Back-on"-Erstkontakt mit dem HP Omen X Compact Desktop auf der Wiener Game City gezeigt hat.

Bisher galten Rucksack-PCs als teures Gadget für betuchte VR-Spieler. Immerhin ersetzten sie nicht den Gaming-Boliden unter dem Schreibtisch, sondern waren als zusätzliche Alternative zu diesem gedacht. Hier hat HP beim Omen X Compact Desktop eine schlaue Lösung gefunden: Der Rucksack-PC kann in einer Art Docking Station am Schreibtisch betrieben werden wie ein Desktop, taugt aber auch für akkubetriebene VR-Ausflüge.

Die Hardware im Rucksack ist definitiv geeignet für VR-Games: Immerhin gesellen sich hier zu einem flotten Intel Core i7-Prozessor (4 x 2,9 GHz) eine Geforce GTX 1080 von Nvidia und 16 Gigabyte DDR4-RAM. Damit laufen selbst grafikintensive VR-Titel ohne Probleme - und aktuelle Games am Monitor oder TV-Gerät sowieso. Daten landen auf einer 512 Gigabyte großen SSD, die Anschlussausstattung umfasst HDMI, Mini-Displayport, USB-C, viermal USB 3.0 und eine Audioklinke. Das Gewicht des Rucksack-PCs: vier Kilo.

Vier Akkus sind im Lieferumfang
Ausgeliefert wird HPs Omen X Compact Desktop mit vier Akkus, wobei bei VR-Nutzung je zwei Akkus im Einsatz sind und eine Spielzeit von etwa einer Stunde erlauben sollen. Laut HP lassen sich die zwei anderen Akkus in dieser Zeit wieder voll aufladen, womit auch längere Ausflüge in die virtuelle Realität möglich sind. Ein Pufferakku im PC sorgt für rund 15 Minuten Laufzeit, damit das Gerät beim Akkutausch nicht heruntergefahren werden muss. Mitgeliefert wird auch ein verstellbares Rucksackgestell, in dem der PC - schlauerweise mit etwas Abstand zum Rücken, damit es beim Spielen nicht zu heiß wird - für VR-Gaming eingespannt wird.

So viel zu den harten Fakten, aber wie fühlt sich der VR-Rucksack nun in der Praxis an? Wir hatten auf der Spielemesse Game City in Wien Gelegenheit, einen Testlauf mit dem Gerät zu wagen - und waren durchaus angetan vom VR-Erlebnis. Nicht nur, weil ohne am Boden herumliegende Kabel das Verletzungsrisiko beim VR-Gaming sinkt, sondern auch weil der PC in der Praxis angenehm leicht ist und die Bewegungsfreiheit in der virtuellen Realität kaum stört. Schnelle Ausweichmanöver, Drehungen: Bewegungen, die mit Kabel problematisch sein können, gestalten sich mit Rucksack-PC viel einfacher.

Schlaue Kühlung gegen Schweißrücken
Durchdacht erschien uns im Kurztest auch das Kühlsystem des Geräts. Der PC liegt nicht direkt am Rücken an und bläst seine Abluft zudem hinter den Spieler weg, was Wärmestau und - bei längeren VR-Sitzungen - Schweißbildung am Rücken vorbeugt. Richtig praktisch könnte so ein Rucksack-PC zudem in Kombination mit den kommenden Mixed-Reality-Headsets für Windows werden. Sie brauchen im Gegensatz zur HTC Vive, mit der wir den Omen X Compact Desktop auf der Game City getestet haben, keine externe Tracking-Hardware zur Bewegungserfassung, sondern finden mit einer ins Headset integrierten Stereokamera das Auslangen - und dürften somit in Kombination mit einem Rucksack-PC im Vergleich zu aktuellen VR-Systemen deutlich mobiler und unkomplizierter zu nutzen sein.

Ein Schönheitsfehler bleibt: HPs VR-Rucksack kostet 3300 Euro - und da ist die VR-Brille noch gar nicht eingerechnet. Mit diesem Preis ist er nur für betuchte Gamer interessant, auch wenn er im Gegensatz zu anderen VR-Rucksäcken immerhin auch gleich den Gaming-Boliden unter dem Schreibtisch ersetzt.

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