Studie in D:

Bildungsgrad entscheidend für kulturelle Förderung

Wissenschaft
18.10.2017 13:52

Viele Eltern halten kulturelle Aktivitäten wichtig für die Entwicklung ihrer Kinder. Doch ein Drittel traut sich nicht zu, die eigenen Sprösslinge im künstlerischen oder musikalischen Bereich gut unterstützen zu können. Entscheidend ist der Bildungshintergrund.

Jeder Zweite mit einfachem Abschluss traut sich keine gute kulturelle Förderung der Kinder zu. Bei Akademikern war es jeder Fünfte. 47 Prozent der Eltern sagen, dass ihr Kind außerhalb von Schule oder Kindergarten in den letzten zwölf Monaten an einer Aktivität im Bereich Kunst, Musik, Tanz oder Theater teilgenommen hat. Bei den Eltern mit Studium sind es 59 Prozent - bei den Eltern mit einfachem Bildungsabschluss nur 37 Prozent. Das geht aus einer Studie des deutschen Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Rates für Kulturelle Bildung hervor.

"Kein gutes Zeugnis für Bildungspolitik"
Der Chef des deutschen Rates für Kulturelle Bildung, Eckart Liebau, bedauerte, dass Kinder aus bildungsferneren Familien zu Hause weniger gefördert würden. Vielfach spielten finanzielle Gründe eine Rolle. "Das ist kein gutes Zeugnis für die Bildungs- und Familienpolitik unserer Gesellschaft."

Alleinerziehende geringeres Interesse an Kultur
Kinder, die nur von einem Elternteil aufgezogen werden, wird der Zugang zu Kultur oft erschwert. So beurteilen Alleinerziehende die Situation in ihrer Familie meist anders als Familien mit zwei Erziehenden. So äußern sie ein geringeres Interesse an Kultur als andere Eltern und finden ein Grundwissen im Bereich Kultur weniger wichtig. Sie zeigen zudem ein deutlich geringeren Willen daran, dass ihre Kinder an angeleiteten Angeboten in den Bereichen Kunst, Musik, Tanz und Theater teilnehmen.

Unterrichtsausfall stoppen
Die vorschulische kulturelle Bildung müsse weiter massiv ausgebaut werden, forderte der Chef des Beratungsgremiums. Der Unterrichtsausfall auch in den künstlerischen Fächern müsse bundesweit gestoppt werden. Kindergeld und Bildungs- und Teilhabepaket müssten so verändert werden, dass sie jene Kinder tatsächlich erreichen, die in ihren Familien nur geringe Unterstützung erfahren.

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