Uralter Putzfimmel

48 Millionen Jahre altes Federpflegefett entdeckt

Wissenschaft
18.10.2017 11:37

Bei Ausgrabungen in der Fossiliengrube Messel in Deutschland sind Forscher auf ein Vogelfossil gestoßen, in dem 48 Millionen altes Fett aus der Bürzeldrüse des Tieres nachgewiesen werden konnte. "Das war etwas Neues und Unerwartetes", sagte der Ornithologe Gerald Mayr vom Senckenberg Forschungszentrum für Naturkunde in Frankfurt am Main.

In dem Fossil seien "Bruchstücke der ursprünglichen Fettbestandteile" erhalten geblieben. Über diesen bisher ältesten Fund solcher Pflegeöle bei Vögeln berichten die Forscher im Fachmagazin "Proceedings B" der britischen Royal Society. 

Die Bürzeldrüse am unteren Ende des Vogelrückens produziert ein öliges Sekret, mit dem Vögel ihr Gefieder einfetten, um es geschmeidiger und wasserabweisend zu machen. Der Fund einer solchen Drüse samt Uralt-Pflegeöl ist überraschend, da bei Fossilien meist nur die Knochen von Wirbeltieren erhalten bleiben, wie die Forscher erklären. Das organische Material der Weichteile wird meist rasch zersetzt. Nur von wenigen Fundorten, darunter Messel mit seinen Ölschiefer-Vorkommen, sind Jahrmillionen alte Federn und Fellreste bekannt.

Antibakterielle Bestandteile verhinderten Zersetzung
Wie die Fette der Bürzeldrüse einen so langen Zeitraum überdauern konnten, ist unklar. Möglicherweise verhärteten sie sich unter Sauerstoffabschluss zu einer Art Wachspanzer, vermuten die Wissenschaftler. Auch die antibakteriellen Bestandteile des Vogelöls könnten verhindert haben, dass es nach dem Tod des Tieres zersetzt wurde.

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