Politik

Nur noch hauchdünner Rot-Vorteil in der Stadt

Salzburg
18.10.2017 10:45

Der Bundestrend macht auch in der Mozartstadt nicht Halt: Die ÖVP konnte laut einer aktuellen IMAS-Umfrage zuletzt deutlich an Zustimmung gewinnen und liegt nur noch knapp hinter den in Salzburg traditionell starken Sozialdemokraten. Erstmals in der Geschichte der 2. Republik gerät die rote Hochburg ins Wanken.

Wenn am nächsten Sonntag Gemeinderatswahlen in Salzburg wären, müsste die SPÖ zum ersten Mal in der Geschichte der 2. Republik um ihre Vorherrschaft zittern: Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes IMAS im Auftrag der "Krone" unter 800 Salzburgern zieht die in der Vergangenheit immer unterlegene ÖVP erstmals nahezu gleich auf mit der SPÖ.

Demnach würden die Sozialdemokraten aktuell bei 26 bis 28 Prozentpunkten Zustimmung liegen, die Volkspartei ist mit 25 bis 27 Prozent nur hauchdünn dahinter. Bei den letzten Gemeinderatswahl im März 2014 unterlagen die Schwarzen mit 19,4 Prozent noch deutlich gegen die SPÖ, die damals ein Drittel der Stimmen für sich verbuchen konnte.

Steht Salzburg vor einer historischen Polit-Wende? Umfragen-Chef DDr. Paul Eiselsberg warnt davor, vorschnelle Schlüsse zu ziehen: "Hierbei handelt es sich lediglich um eine richtwertige Tendenz, da die tatsächlichen Wahlen erst 2019 stattfinden werden." Er bezeichnet das Ergebnis als "Momentaufnahme". Außerdem sei zu berücksichtigen, dass die Städte traditionell eine etwas niedrigere Wahlbeteiligung aufweisen. Daher könne man zum jetzigen Zeitpunkt nur schwer eine Prognose treffen.

Freuen dürfen sich angesichts der neuen Zahlen auch die NEOS: Sie sind neben der ÖVP die einzige Stadtpartei, die seit 2014 Zugewinne verbuchen konnte. Wären am nächsten Sonntag Gemeinderatswahlen, würden die Pinken ein Ergebnis zwischen 16 und 18 Prozent holen können - ein Plus von mindestens vier Prozentpunkten.

NEOS wären erstmals die drittstärkste Kraft
Damit wären die NEOS auch erstmals drittstärkste Kraft in der Stadtpolitik, denn die Bürgerliste käme laut dieser Umfrage nur noch auf 9 bis 11 Prozent. Sie holte vor dreieinhalb Jahren mit 13,5 Prozent noch den dritten Platz.

Verluste auch bei den Freiheitlichen: Aktuell würden nur acht bis 10 Prozent der Stadtbewohner ihr Kreuzchen bei der FPÖ machen, 2014 waren es noch 12,4 Prozent. Zur Erinnerung: NEOS und FPÖ lagen bei den letzten Wahlen nahezu gleich auf - ein Vorsprung von nur sechs Stimmen bescherte Pink einen Stadtratsposten. Unverändert hingegen das Schlusslicht SALZ, das sich auch heute noch etwa auf dem Wert von 2014 befindet.

"Wichtig ist außerdem, dass man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht mit Sicherheit sagen kann, wie viele und welche wahlwerbenden Listen 2019 überhaupt antreten wollen", so der Experte weiter. Er verweist auf das Beispiel Peter Pilz, der sich erst kurz vor der Wahl für einen Antritt mit eigener Liste entschieden hatte.

Anna Dobler, Kronen Zeitung

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