Ziegen geköpft

"Weiße Witwe" ließ Sohn für IS-Exekutionen üben

Ausland
17.10.2017 06:02

Sie wurde "Weiße Witwe" und "Mrs. Terror" genannt, stand ganz oben auf der Todesliste des Pentagons und wurde im Sommer angeblich bei einem Drohenangriff der US-Streitkräfte in Syrien getötet: Die britische IS-Dschihadistin Sally Jones sorgt auch nach ihrem Tod für Schlagzeilen. Wie die britische "Daily Mail" am Montag berichtete, soll der Sohn der Ex-Punksängerin beim Islamischen Staat einer Gehirnwäsche unterzogen worden sein. Dem Buben, der in einem Hinrichtungsvideo der Terrormiliz zu sehen war, sei beigebracht worden, Feinde zu enthaupten. Als Übungsobjekte hätten Ziegen herhalten müssen.

Die 49-jährige Jones ist die Witwe von Junaid Hussain, einem Hacker aus Birmingham, der 2015 bei einem US-Drohnenangriff in der syrischen Stadt Rakka getötet wurde.

Laut Angaben der "Daily Mail" waren er und seine Frau Sally, von Medien "Mr. und Mrs. Terror" getauft, in die Planung mehrerer Anschläge des IS involviert - unter anderem sollten ehemalige US-Soldaten entführt und vor laufender Kamera enthauptet werden. Die USA sahen in der Britin eine Schlüsselfigur bei mehreren Anschlagsplänen, weshalb sie schließlich auch auf der Todesliste des Pentagons landete.

Britin galt als äußerst erfolgreiche IS-Anwerberin
Die nach dem Tod ihres Terror-Gatten auch "Weiße Witwe" genannte Britin, die vor ihrer Konvertierung zum Islam unter anderem Punksängerin und L'Oreal-Verkäuferin war, galt zudem als äußerst erfolgreiche Anwerberin des IS, soll über soziale Medien wie Facebook und Twitter Dutzende junge Frauen aus Europa für die Terrormiliz angeworben haben, bevor ihre Accounts schließlich gesperrt wurden.

Jones war nach alleine, sondern mit ihrem Sohn Joe Dixon nach Syrien gekommen, als dieser erst neun Jahre alt war. Bis 2013 hatten die Britin und ihr Kind in der englischen Grafschaft Kent gelebt. Beim IS bekam der Bub einen neuen Namen: Hamza Hussein. Zuletzt wurde der Bub in einem Propagandafilm des IS gesehen. Er hielt eine Waffe an den Kopf eines Gefangenen und schien ihn dann exekutiert zu haben.

Ziegen geköpft, um sich auf Hinrichtungen vorzubereiten
Wie die "Daily Mail" nun berichtete, habe Jones, die im Juni in Syrien bei einem US-Drohnenangriff getötet worden sein soll, ihren Sohn in Ausbildungscamps der Terrormiliz geschickt. Dort sei dem Buben auch beigebracht worden, Feinde zu enthaupten. Der Zwölfjährige, der mit seiner Mutter zusammen ums Leben gekommen sein soll, sei gezwungen worden, Ziege zu köpfen - um sich auf Hinrichtungen von Gefangenen vorzubereiten.

Der "Weißen Witwe" selbst scheint - wie sooft der Fall - aber ihr Schicksal beim IS zuletzt nicht mehr ganz so zugesagt haben. Sie habe Syrien laut Angaben eines namentlich nicht genannten Freundes wieder verlassen wollen, sei aber von den Kameraden ihres verstorbenen Mannes und ihrem "umgedrehten" Sohn zum Bleiben gezwungen worden. Der vollkommen im Bann des IS stehende Bub habe die Terrormiliz unter keinen Umständen verlassen wollen, berichtete die "Daily Mail".

Es war dasselbe Kind, das gegenüber seiner Großmutter vor rund vier Jahren die Sorge vor einer bevorstehenden Reise seiner Mutter geäußert hatte, jener Reise, die beim Islamischen Staat in Syrien - und aller Wahrscheinlichkeit nach mit dem Tod des Buben - endete ...

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