Vanuatu im Pazifik

Inselstaat bietet Einbürgerung für Bitcoins

Web
12.10.2017 16:57

Der Inselstaat Vanuatu im Pazifik gilt unter Reisenden als mysteriös. Immerhin hat die Inselkette mit 260.000 Bewohnern eine Kannibalismusvergangenheit und wird immer wieder von schweren Vulkanausbrüchen heimgesucht. Doch Vanuatu hat noch eine andere, hochmoderne Seite: Die Behörden verkaufen jetzt Staatsbürgerschaften gegen Bitcoins.

Wer Bürger der Insel werden möchte, musste schon bisher das nötige Kleingeld mitbringen. Wie das US-Magazin "Quartz" berichtet, kostete die Einbürgerung bisher rund 280.000 US-Dollar (235.000 Euro). Künftig soll die Gebühr auch per Bitcoin entrichtet werden können. Beim derzeitigen Bitcoin-Kurs von knapp über 5000 US-Dollar wären also rund 54 Bitcoins für die Staatsbürgerschaft fällig.

Der Pass von Vanuatu ist mächtig
Den hohen Kosten steht ein durchaus mächtiger Pass gegenüber. Vanuatu mag klein sein, ist aber gut vernetzt. Die diplomatischen Bemühungen des Inselstaats haben es ermöglicht, dass man mit dem Pass aus Vanuatu ohne Visum in 125 Länder reisen darf - darunter Russland, Großbritannien und die EU.

Und das Land ist durchaus modern, wie das Vanuatu Information Center beweist. Die Behörde ist für Einbürgerungen zuständig und glaubt an die Macht der Bitcoins. "Transaktionen in Kryptowährungen sind gerade dabei, in der globalen Finanzwelt etabliert zu werden. Da macht es Sinn für Länder, die Einbürgerungen im Zuge von Investitionsprogrammen anbieten, auf die unvermeidliche Nutzung von Kryptowährungen zu reagieren", sagt der Einbürgerungsbeamte James Harris.

Bewerbungen ab sofort möglich
Dass nun ein Ansturm von Bitcoin-Millionären droht, ist zwar unwahrscheinlich. "Wir sind aber bereit, sofort mit der Verarbeitung der Bewerbungen zu beginnen und erwarten, in wenigen Tagen die ersten Ansuchen mit dem neuen Zahlungssystem abwickeln zu können", gibt sich Harris zuversichtlich. Er lässt auch durchblicken, wieso man nun Bitcoins akzeptiert. "Wir wissen, dass es eine große Zahl Bitcoin-Investoren gibt, die signifikante Gewinne gemacht haben, wenn man die Tausendprozentige Wertsteigerung des Bitcoins in den letzten 18 Monaten bedenkt."

Allerdings: Behalten will Vanuatu die Bitcoins - möglicherweise wegen der starken Kursschwankungen - der Neuankömmlinge dann auch wieder nicht. Die für die Einwanderung zuständige Behörde lässt sie lieber in Dollars wechseln, heißt es in dem Bericht. Trotzdem erschaffe man für Bitcoin-Investoren eine Möglichkeit, ihre Kryptowährungs-Besitztümer in eine "höchst wertvolle persönliche Aktivposten für die Zukunft" zu verwandeln.

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