Erschreckende Zahlen

WHO: 124 Millionen Kinder weltweit sind fettleibig

Wissenschaft
11.10.2017 06:31

Die Zahl fettleibiger Fünf- bis 19-Jähriger hat sich in den vergangenen vier Jahrzehnten mehr als verzehnfacht. Von elf Millionen im Jahr 1975 auf 124 Millionen im Jahr 2016, wie die Weltgesundheitsorganisation WHO anlässlich des Welt-Adipositas-Tages am 11. Oktober berichtet. Weitere 123 Millionen Kinder seien übergewichtig. Österreich liegt im mitteleuropäischen Trend.

90 Prozent der Zunahme seien darauf zurückzuführen, dass mehr Kinder und Jugendliche deutlich übergewichtig seien, nur zehn Prozent auf die wachsende Bevölkerungszahl, sagte Hauptautor Majid Ezzati vom Imperial College London. In Ländern mit hohem Einkommen stiegen die Zahlen zwar nicht, würden aber auf zu hohem Niveau verharren. Alarmierend sei der Anstieg in ärmeren Ländern und solchen mit mittleren Einkommen, darunter in den bevölkerungsreichen Ländern China und Indien.

Wegen des weltweiten Bevölkerungswachstums gibt es heute generell weitaus mehr Kinder als vor 40 Jahren - die Zunahme bei Übergewicht und Fettleibigkeit wird in den WHO-Daten aber auch prozentual sehr deutlich. 1975 war noch weniger als ein Prozent der Kinder und Jugendlichen fettleibig, heute sind es fast sechs Prozent der Mädchen und fast acht Prozent der Buben.

Alpenrepublik im mitteleuropäischen Trend
Wie aus der Studie, an der auch Tiroler Forscher beteiligt waren, hervorgeht, gibt es in Österreich in Sachen Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen geringe Steigerungsraten. "Österreich liegt im weltweiten Vergleich des durchschnittlichen Body-Mass-Index (BMI) im mitteleuropäischen Trend, der in den vergangenen 40 Jahren eine stetige, aber mäßige Steigerung des Gewichts bei Kindern zwischen fünf und 19 ausweist", erklärte Hanno Ulmer, Biostatistiker an der Medizinischen Universität Innsbruck und Mitautor der Studie.

So habe der Anteil stark übergewichtiger bzw. adipöser Buben von 1975 mit 2,8 Prozent bis zum Jahr 2016 auf 11,3 Prozent zugenommen, im selben Zeitraum zeige sich beim Anteil übergewichtiger Mädchen eine gegenüber den Buben geringere Steigerungsrate von 1,6 auf 6,1 Prozent. Österreich liegt laut dem Experten damit unter den vergleichbaren Ländern (sprich: westlichen Industrienationen), bei den Buben im Mittelfeld und bei den Mädchen im vorderen Drittel.

Daten aus 200 Ländern ausgewertet
Die Analyse von insgesamt 2416 populations-basierten Studien aus 200 Ländern mit Daten von knapp 130 Millionen Teilnehmern ist die größte, jemals durchgeführte epidemiologische Untersuchung. Die Berechnung des Übergewichts in der Studie basiert auf den Grenzwerten der WHO.

Kronen Zeitung, krone.at

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