Sie wurde gewarnt

21-Jährige erblindet bei Smartphone-Spielemarathon

Web
10.10.2017 13:52

Nachdem sie den ganzen Tag lang das Smartphone-Game "King of Glory" gespielt hatte, hat die 21-jährige Angestellte Wu Xiaojing aus China teilweise ihr Augenlicht verloren. Die junge Frau erblindete am rechten Auge und wurde in ein Krankenhaus eingeliefert. Dort diagnostizierten die erstaunten Ärzte eine Krankheit, die normalerweise ältere Menschen trifft.

Diagnose: Retinaler Arterienverschluss. Dabei kommt es - meist durch ein eingeschwemmtes Blutgerinnsel - zu einer Durchblutungsstörung der Netzhaut und in weiterer Folge durch den Sauerstoffentzug zur Erblindung. Schon nach ein bis zwei Stunden können dauerhafte Netzhautschäden auftreten, schlimmstenfalls erblinden Patienten dauerhaft.

"Meine Eltern hatten mich gewarnt"
Die Angestellte aus der Finanzbranche erklärte laut einem Bericht des IT-Portals "Mashable" nach dem Zwischenfall: "Wenn ich nicht arbeite, stehe ich um sechs Uhr morgens auf, frühstücke und spiele dann bis vier Uhr nachmittags. Dann esse ich etwas, mache ein Nickerchen - und spiele bis ein oder zwei Uhr morgens weiter. Meine Eltern hatten mich gewarnt, dass ich noch erblinden werde."

Am 1. Oktober - in China ein Feiertag - ist die Warnung der Eltern Realität geworden. Die junge Frau hatte den Tag wieder einmal mit "King of Glory" verbracht und nach dem Mittagessen plötzlich auf einem Auge ihre Sehkraft verloren. Sie wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo die Ärzte den retinalen Arterienverschluss diagnostizierten.

Ausländischer Arzt vermutet eine Vorerkrankung
Unklar ist noch, ob dieser tatsächlich durch das Marathon-Gaming ausgelöst wurde. Im südostchinesischen Nancheng, wo die Frau untersucht wurde, gingen die Ärzte zwar rasch davon aus, dass das "exzessive" Smartphone-Gaming zur Erblindung geführt habe. Ein von der britischen "Daily Mail" befragter Augenarzt hat allerdings Zweifel, dass solch ein Vorfall allein vom Smartphone-Gaming kommen kann. Er vermutet, dass die junge Frau unter einer Vorerkrankung litt - etwa einer Herzkrankheit.

Große Debatte über Gefahren von Mobile-Games
So oder so hat der Fall zu einer großen Debatte über die Gefahren von Smartphone-Games geführt. Immerhin hat das Spiel, das die junge Frau vor ihrer teilweisen Erblindung gespielt hat, in China rund 200 Millionen Nutzer und beschert dem Spielekonzern Tencent enorme Gewinne.

Am chinesischen Twitter-Ersatz Weibo reichen die Reaktionen von Verständnis bis hin zu Schadenfreude. Ein Weibo-User gibt zu: "Das ist schrecklich, aber ich habe das Spiel immer noch nicht deinstalliert." Ein anderer stellt angesichts eines Fotos aus dem Krankenhaus fest: "Sie hält das Handy ja immer noch in der Hand!"

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