Auch Klub-Boss sauer

Hymnen-Eklat: US-Vizepräsident verlässt Stadion

Sport
09.10.2017 11:51

Der Eigentümer des NFL-Teams Dallas Cowboys hat Footballspielern, die sich den Protesten während der Nationalhymne anschließen, die Rute ins Fenster gestellt. "Wenn es irgendetwas gibt, das die Flagge in Misskredit bringt, dann werden wir nicht spielen", sagte Jerry Jones nach dem Spiel der Cowboys gegen die Green Bay Packers am Sonntag.

Jones, der seit langem als streitbarer Zeitgenosse bekannt ist, gilt als Anhänger der Republikanischen Partei und Unterstützer von US-Präsident Donald Trump. Dieser ist ein strikter Gegner der Protestkundgebungen zahlreicher Spieler, die damit auf soziale Missstände, vor allem den anhaltenden Rassismus und Polizeigewalt, aufmerksam machen wollen.

Vor der Partie gegen die Packers streckten zwei Cowboys-Spieler - David Irving und Damontre Moore - im Anschluss an die Hymne die Faust in die Luft. Jones sagte, er habe davon nichts mitbekommen. Mit Blick auf künftige Spiele sagte er: "Unter keinen Umständen werden wir als Organisation, als Trainer und Spieler, nicht die Flagge unterstützen und stehen und sie respektieren und ehren."

Schon zuvor hatte am Sonntag US-Vizepräsident Mike Pence eine NFL-Begegnung verlassen, weil mehrere Spieler während der Nationalhymne gekniet und nicht gestanden waren. Der aus Indiana stammende Pence hatte sich das Spiel zwischen den Indianapolis Colts und den San Francisco 49ers anschauen wollen. Mehrere 49ers-Profis knieten, einige Spieler der Colts verschränkten ihre Arme ineinander und trugen T-Shirts mit einem Aufdruck, wonach sie für Gleichheit, Gerechtigkeit, Einigkeit, Respekt und Dialog stehen würden.

Pence twitterte später, er habe das Spiel verlassen, "weil Präsident Trump und ich keine Veranstaltung würdigen werden, die unsere Soldaten, unsere Flagge oder unsere Nationalhymne nicht respektiert". Trump twitterte, er habe Pence gebeten, im Fall von Protesten das Spiel zu verlassen. Er sei stolz auf seinen Vize.

In den Vereinigten Staaten gehört Patriotismus zu den höchsten Gütern. Die Flagge und die Nationalhymne, die eine Hommage an die Flagge ist, sind unangreifbar. Wenn die Hymne erklingt, gibt einen weithin akzeptierten Verhaltenskodex.

Trumps harte Haltung in Bezug auf NFL-Spieler, die während der Hymne niederknien, sitzen oder anders gegen die Etikette verstoßen, kommt bei der konservativen Basis daher gut an, während der Präsident bei anderen Streitthemen derzeit kaum Terrain gewinnen kann. Da wären etwa die Nordkorea-Krise, die sich ziehende Untersuchung einer möglichen russischen Einmischung in den US-Wahlkampf 2016 oder die nicht gelingen wollende Abschaffung der Gesundheitsvorsorge "Obamacare".

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(Bild: KMM)



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