Besondere Geschichte

100-jähriger Franzose in der Steiermark geehrt

Steiermark
08.10.2017 20:14

Es ist eine außergewöhnliche Geschichte, wie sie nur das wahre Leben schreiben kann: Als Kriegsgefangener kam Claudius Chalandon nach St. Ruprecht ob Murau - und fand hier seine große Liebe. Jedes Jahr kehrt er seitdem in die Obersteiermark zurück. Zum Hunderter wurde ihm am Sonntag ein großes Fest bereitet.

Es war 1942, und alle kräftigen Männer wurden für den Wahnsinn des Kriegs gebraucht. Deshalb wurden Kriegsgefangene nach St. Ruprecht ob Murau verlegt, um auf den Bergbauernhöfen das Nötigste voranzubringen. Einer von ihnen war Claudius Chalandon, 1917 als Bauernkind in der Nähe von Lyon geboren und 1941 als französischer Soldat von der deutschen Wehrmacht gefangen genommen.

Und da passierte es: Am Hof der Familie Kollau vulgo Hubensteiner lernte er ein russisches Mädchen namens Alexandra kennen, das dort - ebenfalls als Kriegsgefangene - herzlich aufgenommen und wie eine Tochter des Hauses behandelt wurde. Es wurde die Liebe fürs Leben - und das junge Paar kehrte ab 1957 jedes Jahr zurück zu seinen steirischen Freunden. Kinder und Enkelkinder kamen über die Jahre immer mit, und selbst nach Alexandras Tod 1998 hielt Chalandon "seinen" St. Ruprechtern die Treue.

Die ließen ihren Stammgast am Sonntag hochleben: Beim Erntedankgottesdienst würdigte unter anderem Bürgermeisterin Cäcilia Spreitzer den 100-jährigen.

Matthias Wagner, Kronen Zeitung

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