"Krone"-Analyse

Sozial & instinktsicher: So tickt Sebastian Kurz

Nachrichten
08.10.2017 07:42

Er hat Verständnis für die Bedürfnisse aus der Bevölkerung und denkt sehr fürsorglich. Nur mit Konkurrenten geht er nicht gerade zimperlich um. Wir schauen uns heute den Persönlichkeits-Check von Spitzenkandidat Sebastian Kurz ganz genau an.

Gar nicht so einfach, einen Spitzenpolitiker 60 Minuten lang von seinem Smartphone fernzuhalten! Für unseren Persönlichkeits-Check musste Kanzler-Kandidat Sebastian Kurz ausnahmsweise auf seine Kommunikationsmittel verzichten - bis auf seinen Laptop, auf dem er unseren Online-Test absolvierte. Nach 57 Minuten beendete er den Check. Was dabei herauskam? Psychologe Othmar Hill fasst das Ergebnis zusammen.

Risikomanagement: Sebastian Kurz besitzt eine sehr mutige Art und fällt durch seine ungestüme Herangehensweise auf.

Umgangsstil: Sein transparentes, unverblümtes Auftreten verrät eine ausgesprochen hohe emotionale Intelligenz.

Entscheidungsgrundlage: Besonders instinktsicher fühlt er sich beim Erfassen von Bevölkerungsansprüchen.

Führungsverhalten: Er legt einen ziemlich klassischen Führungsstil mit guten Manieren an den Tag.

Selbstkontrolle: In seinem engen Umfeld tritt er eher ungezwungen und verlässlich auf. Gegenüber Parteigegnern oder Mitbewerbern ist er jedoch relativ unberechenbar und schafft sich dadurch auch Feinde.

Werteverständnis: Themen wie gesellschaftlicher Wandel, Nachhaltigkeit oder Konservativismus interessieren ihn nur bedingt.

Interessensvertretung: Er tritt sehr stark für gesellschaftliche Anliegen ein - ganz ohne Eigennutzen. Der Weitblick - etwa für EU-Angelegenheiten - ist nur mittelmäßig ausgeprägt.

Politische Strategie: Von ihm ist kein Technologieschub zu erwarten. Er legt ein hohes Tempo an den Tag, kann sich aber nicht so recht bei seinen Interessensschwerpunkten festlegen.

Arbeitsstil: Von komplex durchdachten Lösungsansätzen hält er weniger. Er ist eine praxisorientierte Persönlichkeit.

Zielverfolgung: Kurz verfolgt seine Ziele, stimmt sich jedoch mit anderen ab.

Das sagt Hill (Othmar Hill, Wirtschaftspsychologe)
Aufgrund seiner Persönlichkeit ist Sebastian Kurz als Kanzler, nicht jedoch als Vizekanzler geeignet. Grund: Es fällt ihm schwer, sein Konkurrenzdenken auszublenden, daher wären störende Konflikte wahrscheinlich. Seine jugendliche Dynamik sollte durch ein Partei- oder Koalitionsumfeld mit starken ideologisch-strategischen Kräften ergänzt werden. Positiv: Kurz reflektiert viel und ist in seiner Meinung nicht festgefahren.

Das sagt Filzmaier (Peter Filzmaier, Politologe)
Unangepasst und risikobereit sind für Kurz als Chef einer runderneuerten Partei passend. Auch sonst macht das Ergebnis klar, dass er Kanzler werden will und das dem Persönlichkeitstest entspricht. Natürlich bleibt aber für Kurz - genauso wie bei Christian Kern - offen, ob sich die gegenseitigen Vorwürfe sowie sogar Anzeigen und Gerichtsklagen von SPÖ und ÖVP in der Wahrnehmung seiner Person auswirken.

Unser Hill-Test auf einen Blick
Für große internationale Unternehmen sucht die renommierte Beraterfirma HILL seit Jahrzehnten Top-Manager. Mit objektiven Tests werden dabei Persönlichkeitsprofile der Unternehmensführer erstellt, um die richtigen Mitarbeiter an der richtigen Position einsetzen zu können. Premiere in Österreich: Die "Krone" und HILL baten die Spitzenkandidaten im Rennen um die Kanzlerschaft zum großen Persönlichkeits-Check: Wer kann Kanzler? Wie ticken die Politiker? Wer entspricht dem Wunschprofil der Österreicher?

Bei einem maximal einstündigen Online-Test bewerteten die Spitzenpolitiker mehr als 300 Aussagen. Die anonymisierten Daten wurden vom Wirtschaftspsychologen Othmar Hill ausgewertet. Notar Georg Schreiber beglaubigt die anonyme und damit objektive Beurteilung.

Kronen Zeitung/red

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