Einblicke

Sie retten das Leben von Menschen in Not

Salzburg
04.10.2017 21:50

Unter erschwerten Umständen retten sie das Leben von Menschen, die vor Krieg und Armut fliehen müssen - die Ärzte ohne Grenzen. Am Mittwoch haben sie ihre zweiwöchige Ausstellung "Hilfe aus nächster Nähe" am Mozartplatz eröffnet. Via Rundgang durch zehn Zelte und Holzbauten gibt das Team Einblicke in ihre Arbeit.

Zahlreiche Iraker werden aktuell in der Republik von IS-Kämpfern bombardiert und flüchten aus der Stadt Mossul. Ein Fußmarsch von zehn Kilometern in ständiger Angst erschossen zu werden, liegt vor den "Vertriebenen", bis sie im Behandlungszentrum der "Ärzte ohne Grenzen" in Sicherheit sind. Teilweise mit fürchterlichen Brandwunden und sichtlich erschöpft kommen sie im Lager an, wo Monika Gattinger die schwerst traumatisierten Patienten betreut.

Die Salzburger Psychologin war zuletzt von Juni bis Juli im Irak stationiert. Bis zu ihrer Pension arbeitete sie im Landeskrankenhaus, seit drei Jahren gehört die 65-Jährige zum Ärzte ohne Grenzen-Team. Was sie während ihres Einsatzes erlebt hat, ist berührend und schockierend zugleich. "Ein sechsjähriger Bub wurde von seinem Onkel auf der Flucht von Mossul den langen Weg getragen. Vor den Augen des kleinen Jungen ist sein Onkel bei einem Bombenangriff gestorben, er selbst musste schwerst verletzt, umgeben von Scharfschützen, ausharren, bevor er den Weg zu uns fand. Er wollte seinem Verwandten helfen und aufwecken, für mich ein kleiner Held", schildert Gattinger das extreme Leid der Menschen, die auf ihrer Flucht bis zu 27 Familienmitglieder verlieren.

"Zwei unserer Krankenhäuser wurden in Bangladesh angegriffen und sind abgebrannt. Nichtsdestotrotz gehören die 42.000 Menschen, die aus Myanmar vor Gewalt, Mord und Vergewaltigung geflüchtet sind, sofort unterstützt. Jeder hat ein Recht auf Hilfe", betont Präsidentin Margaretha Maleh. Dazu zählen neben der Versorgung mit Alltagsutensilien und Impfungen eben auch intensive Gespräche mit den Opfern. 144 Mitarbeiter aus Österreich waren vergangenes Jahr im Einsatz. Für weitere Infos lohnt sich ein Besuch der Ausstellung, die bis zum 15. Oktober läuft.

Sandra Aigner, Kronen Zeitung

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