Kurz-"Hetz-Seiten"

Eklat: Kanzler-Berater Misik bedroht Silberstein

Österreich
30.09.2017 12:17

Die Causa Tal Silberstein lässt innerhalb der SPÖ die Wogen hochgehen: Der ehemalige Berater von Kanzler Christian Kern soll hinter den Negativkampagnen gegen ÖVP-Chef Sebastian Kurz auf Facebook stecken. Robert Misik, ein weiterer Berater Kerns, ließ seinen Emotionen darüber freien Lauf und sprach eine heftige Drohung gegen Silberstein aus: "Irgendwie wünsch ich mir, diesem A... Silberstein mal in einer dunklen Gasse zu begegnen. Das wird nicht schön", schrieb Misik auf Twitter.

Mittlerweile hat Misik, der auch eine Biografie über Kern schrieb, den Tweet wieder gelöscht. Hier ein Screenshot davon:

In einem anderen Tweet übte Misik auch Kritik an der Partei. Ihm zufolge hätten die Genossen Tal Silberstein erst gar nicht als Berater engagieren sollen. "Da ist schon die SPÖ dran schuld. Einer hat immer schon gesagt, &aposder muss weg&apos", so Misik. Und fügte hinzu: "Aber an dem Dilettantenhaften und derart dummen Zeug ist schon Silberstein schuld."

Unterdessen werden die Enthüllungen über die "Dirty Campaigning"-Aktivitäten Silbersteins auch von Polit-Journalisten intensiv diskutiert. Für "ZiB 2"-Mann Armin Wolf etwa ist das die bisher irrste Wende im Wahlkampf. "Wenn tatsächlich die Löwelstraße hinter diesen zwei Seiten steht, hat die SPÖ ein massives Problem", schrieb Wolf.

Stelzer: "SPÖ-Kampagne hat neuen Tiefpunkt erreicht"
Für Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) hat die SPÖ-Kampagne mit den manipulierten Pro- und Kontra-Facebook-Seiten gegen Kurz einen "neuen Tiefpunkt" erreicht. "Hier wurde ganz klar eine rote Linie überschritten, auch weil offenbar bewusst mit antisemitischen Codes und rassistischen Untertönen gearbeitet wurde. Ich bin erschüttert, dass solche Methoden nach Österreich geholt wurden. Das ist schlichtweg Wählertäuschung. Die SPÖ versucht offenbar um jeden Preis, Stimmung gegen Sebastian Kurz zu betreiben."

FPÖ-Bundesobmannstellvertreter Norbert Hofer übte scharfe Kritik an Kanzler Kern. "Ich bin enttäuscht, auf welche Art und Weise im Verantwortungsbereich von Kern Wahlkampf betrieben wird. Auf der einen Seite wird eine Facebook-Seite eingerichtet, die antisemitische Postings absetzt und der FPÖ in die Schuhe geschoben wird, und gleichzeitig wird auf EU-Ebene vor der FPÖ als Regierungspartei gewarnt. So handelt ein Kanzler nicht."

Grüne: "Strategischer Irrsinn"
Für den grünen Klubchef Albert Steinhauser ist die Kampagne mit den falschen Facebook-Seiten "strategischer Irrsinn". "Rechte Fakeseiten" würden die Debatte nach rechts verschieben und Stimmung zugunsten der Rechten machen, kritisierte er auf Twitter.

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