Russische Hacker könnten es nach Angaben des Verfassungsschutzes darauf anlegen, die Koalitionsgespräche in Deutschland zu beeinflussen. Die Bundestagswahl vor wenigen Tagen sei von größeren Angriffen verschont geblieben, sagte der Leiter der Abteilung Spionageabwehr des Bundesamts für Verfassungsschutz, Burkhard Even. Doch seien auch nach der Wahl Versuche denkbar, Personen zu diskreditieren oder etwa die Regierungsbildung zu beeinflussen.
Das Risiko für Wahlmanipulationen vor allem durch Russland sei groß gewesen. Die Russen verfügten über alle Möglichkeiten, sich durch Cyberangriffe Informationen zu beschaffen, die hätten genutzt werden können.
Weil in Deutschland über die Gefahren geredet worden sei und es mit den Manipulationen in Amerika und Frankreich Beispiele gegeben habe, sei den Russen aber wohl klar gewesen, sie müssten "schon besonders klug sein", wenn sie was Erfolgreiches hätten tun wollten. "Deshalb haben wir nichts Größeres hier festgestellt", vermutete Even.
Propaganda-Versuche auf Sputnik News
Der Verfassungsschützer sagte, es habe auf russischen Portalen wie Sputnik News mit einem gewissen Verbreitungsgrad aber natürlich Versuche der Einflussnahme gegeben. Auf den Seiten werde russische Propaganda verbreitet. Dies zeige, "so kann man es machen."
Even verwies darauf, dass die sozialen Medien in Zukunft noch mehr Bedeutung für die öffentliche Meinungsbildung gewinnen. "Dann kann das auch tatsächlich am Schluss wahlentscheidend sein". Bei der zurückliegenden Wahl sei dies aber nicht der Fall gewesen. Der Experte betonte aber: "Das Risiko steigt eher, als dass es sinkt."
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