Erfolgsgeschichte

Österreicher erobert USA mit Schnitzel und Strudel

Österreich
27.09.2017 16:36

Scrollt man durch den Instagram-Account des Spitzenkochs Bernhard Mairinger läuft einem nur so das Wasser im Mund zusammen: Eine Köstlichkeit neben der anderen springt einem hier nur so ins Auge. Will man die Kochkünste des Oberösterreichers jedoch mit allen Sinnen erleben, muss man nach Los Angeles reisen. Hier verwöhnt der 32-Jährige seit mehreren Jahren die Feinschmecker der US-Metropole - und zwar mit traditionell österreichischen Gerichten. Für die "Krone" nahm sich der vielbeschäftigte Koch Zeit, um über das Geheimnis seines Erfolges zu sprechen.

Bereits vor zehn Jahren verschlug es Mairinger von der beschaulichen Gemeinde Nußdorf am Attersee nach Los Angeles. Binnen weniger Jahre machte er sich hier einen Namen als Spitzenkoch. 2011 eröffnete der Oberösterreicher das BierBeisl - ein traditionell österreichisches Lokal mitten in Beverly Hills.

BierBeisl "ist einfach zu klein geworden"
Neben Schnitzel und Käsekrainer standen hier freilich auch Kaiserschmarrn und Topfenstrudel auf der Karte. Doch knappe zwei Jahre später entschloss sich Mairinger dazu, das Lokal zu schließen. "Es ist mit 34 Sitzplätzen einfach zu klein geworden", so der 32-Jährige im Gespräch mit der "Krone". Später versuchte es der Koch mit einem österreichischen Imbisslokal sowie einer Bäckerei in Downtown - doch der Standort stellte sich als suboptimal heraus. Nach knapp zwei Jahren gab Mairinger den BierBeisl-Imbiss sowie die dazugehörige Bäckerei auf.

"Schließungen haben viele Türen geöffnet"
Alles also ein Misserfolg? "Klar sind das immer bittere Momente. Die harte Arbeit, die Stunden und die Leidenschaft und alles, was in diese Lokale reingegangen ist, bekommt man nie wieder zurück. Aber auf der anderen Seite haben die Schließungen irrsinnig viele Türen für mich geöffnet."

Catering und "Private Cooking" boomen
So baute sich Mairinger schon während der Zeit als Restaurantchef ein zweites Standbein als Catering- und "Private Cooking"-Anbieter auf. Und dieses Geschäft boomt, pro Jahr wird der Koch mit seinem Team für etwa 70 bis 80 Events gebucht: "Das private Kochen kommt sehr gut an," so der 32-Jährige, der dafür zu seinen Kunden nach Hause kommt, um dort groß aufzukochen. Außerdem veranstaltet der Österreicher auch immer wieder Pop-up-Dinner in diversen Lokalen in Los Angeles.

"Perfekt ist ein Gericht, wenn die Balance stimmt"
Das Geheimnis seines Erfolges sieht Mairinger, der im Zuge seiner Karriere auch Stars wie Barbra Streisand oder Franka Potente bekocht hat, in der Leidenschaft für seinen Beruf: "Die Leute wissen, dass ich da mit Leib und Seele dahinterstehe, das schmeckt man natürlich." Beim Kochen setzt der 32-Jährige übrigens auf das Prinzip "weniger ist mehr": "Die Kunst ist es nur drei oder vier Zutaten zusammenzuschmeißen. Und das muss dann gut schmecken. Perfekt ist es, wenn die Balance stimmt."

Außerdem gibt es kein Gericht, an das sich der 32-Jährige, der so gut wie immer ohne Rezept kocht, gerne Neues ausprobiert und viel experimentiert, nicht herantrauen wurde: "Man muss es halt probieren. Entweder es schmeckt, oder es schmeckt nicht. Da gibt es ja nichts zu verlieren."

Neues Lokal in Planung
Den Traum vom eigenen Lokal hat der Österreicher, der früher auch unter anderem in Deutschland, Spanien und England gekocht hat, auf jeden Fall nicht aufgegeben: "Die Suche nach einer neuen Location läuft eigentlich seitdem wir den Imbiss geschlossen haben. Das Konzept wird dann ähnlich wie im BierBeisl werden, allerdings ein bisschen internationaler."

"Ich könnte von Salat leben"
Die Chancen, dass der Koch je ein Lokal in Österreich eröffnet, stehen aus derzeitiger Sicht hingegen schlecht, auch wenn Mairinger eine Rückkehr in die Heimat nicht gänzlich ausschließt: "Das ist natürlich immer wieder mal Thema. Genauso schnell wie ich nach L.A. gekommen bin, kann es auch sein, dass es mich wieder woanders hin verschlägt. Aber es gefällt mir hier einfach sehr gut und ich fühle mich wohl. So lange das der Fall ist, wird sich da nichts ändern", so der Österreicher, der trotz seiner Kochkünste etwas überraschend Simples als sein Lieblingsgericht nennt: "Salat! Ich brauche mindestens einmal pro Tag eine große Schüssel. Von dem könnte ich leben."

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