Vor dem Straflandesgericht Graz warten immer wieder längere Menschenschlangen auf Einlass. Aber oft nicht, um Prozessen beizuwohnen, sondern um U-Häftlinge, die dort untergebracht sind, zu besuchen. Umstände, welche Sicherheitsbedenken bei den Mitarbeitern auslösen; Bedrohungen passieren regelmäßig.
250 Häftlinge in Untersuchungshaft - so viele, wie schon lange nicht mehr - befinden sich derzeit in der Justizanstalt Graz-Jakomini. Viele von ihnen gelten als Mitglieder des staatsfeindlichen Staatenbundes oder als mutmaßliche Dschihadisten. Auch sie haben das Recht auf Besuch. Oft ergibt sich deshalb ein reger Menschenauflauf. Alle auf einmal hereinzulassen wäre aufgrund von Sicherheitsbedenken unmöglich. Die Staus am Eingang führen freilich zu Unbehagen bei den Mitarbeitern. Regelmäßig werden sie bedroht, erst kürzlich traf es eine Security-Bedienstete am Eingang.
"Auch räumlich sind wir sehr eingeschränkt. Nötig wären ein neues Gebäude für die Verwaltung der Justizanstalt, ein größerer Besuchsbereich und eine Erweiterung des Besucher-Wartebereichs", sagt Caroline List, Präsidentin des Straflandesgerichts. Pläne dafür gibt es, doch das Geld fehlt. Große Prozesse mit erhöhtem Sicherheitsbedarf stehen an, doch passende Räumlichkeiten dafür fehlen...
Monika Krisper, Kronen Zeitung
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