Nach Vergewaltigung

Der „langsame“ Weg der Sex-Täter-Spuren

Oberösterreich
25.09.2017 15:54

"Es gibt bis heute noch keine Auswertung der Spuren", erklärte die Polizei 18 Tage nach einer besonders erschütternden Vergewaltigung im Pflegeheim Hartheim. Kein Wunder: Die damals gesicherten Täter-Spuren langten nämlich erst 17 Tage nach der Tat im Forensik-Labor der Gerichtsmedizin in Salzburg ein.

Angehörige der meist mehrfach beeinträchtigten Bewohner des Pflegeheimes Hartheim sind in großer Sorge, solange jene zwei bis drei Täter, die - wie berichtet - am 3. September in dem Heim eine 52-jährige Bewohnerin vergewaltigt haben sollen, nicht ausgeforscht sind und wieder zuschlagen könnten. Am Donnerstag vergangener Woche, den 21. September, bedauerte man bei der Polizei: "Bis heute haben wir leider noch keine Auswertung der gesicherten Spuren und DNA-Proben bekommen."

Täter-DNA erst nach 17 Tagen im forensischen Labor
Wie sich nun herausstellte, wäre das auch bei größter Eile in der Gerichtsmedizin gar nicht möglich gewesen: "Die Spuren in der Causa Hartheim haben wir gemeinsam mit der Untersuchungsanordnung am Mittwoch, 20. September, um 14.30 Uhr erhalten", teilte am Montag Professor Franz Neuhuber, Leiter des forensischen Labors, mit.

Polizei: "Spurensicherung und Dokumentation dauert!"
Damit hat die Übermittlung der DNA-Proben nach der Vergewaltigung von Linz nach Salzburg 17 Tage gedauert! Wurden die Spuren einfach liegen gelassen? Polizei-Sprecher David Furtner: "Sie haben am 14. September unser Haus verlassen." Warum erst so spät, erklärt LKA-Chef Gottfried Mitterlehner: "Anfangs war nicht klar, ob es überhaupt ein Verbrechen gegeben hat, weil sich das Opfer kaum artikulieren kann. Dann mussten Spuren auf der Kleidung und am Opfer gesichert und dokumentiert werden. Wir sind hier schnell und engagiert unterwegs, zehn Tage Zeit dafür sind nicht ungewöhnlich. Wir haben laut Staatsanwaltschaft acht Wochen Zeit für die Auswertung - man muss Geduld haben." Unklar ist, wo die DNA-Post von 14. bis 20. September war.

Johann Haginger / Kronen Zeitung

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