Diebstahl in Wien

Mann hält Zeugen für Täter: Elektroschock-Attacke

Österreich
22.09.2017 13:52

Gut gemeint bedeutet leider nicht immer gut gemacht, wie ein Vorfall am Donnerstagabend in Wien zeigt. Ein couragiertes Trio wollte einen Dieb festhalten, der sich kurz zuvor mit der Geldbörse einer Kellnerin aus dem Staub gemacht hatte. Ein weiterer Zeuge missinterpretierte die Situation jedoch völlig, hielt den Täter für das Opfer, die drei Männer für die Täter und ging mit einem Elektroschocker auf sie los.

Der 26-jährige Dieb hatte der Kellnerin in einem Lokal in der Wattgasse im Bezirk Hernals die Geldbörse mit rund 800 Euro gestohlen. Er rannte davon, wurde von der 50-Jährigen jedoch verfolgt, die laut schrie und so die drei Fußgänger - ein Türke und zwei Österreicher im Alter von 41, 52 und 58 Jahren - auf sich aufmerksam machte.

Situation falsch interpretiert - Elektroschockattacke
Die Männer reagierten sofort, hielten den Flüchtenden in der Hernalser Hauptstraße an und konnten ihn zu Boden bringen. Ein weiterer Passant im Alter von 49 Jahren wurde Zeuge der Szenen, verkannte die Situation aber völlig. So glaubte er, der 26-Jährige werde gerade Opfer eines Raubüberfalls, so die Polizei, und schritt ein. Da es sich bei dem vermeintlich Überfallenen um einen Landsmann des 49-jährigen Serben handelte, dürfte das zum Missverständnis beigetragen haben, erklärte Polizeisprecher Harald Sörös.

Mit einem als Taschenlampe getarnten Elektroschocker - eine verbotene Waffe, weil das Gerät als Alltagsgegenstand getarnt ist - attackierte der Zeuge die drei Männer, woraufhin dem Dieb ein zweites Mal die Flucht gelang. Das Trio erlitt dabei leichte Verletzungen.

Dieb versteckte sich in Baustellenschacht
Mittlerweile war jedoch bereits die Polizei alarmiert worden, die den Sachverhalt rasch klären und die Fahndung nach dem 26-Jährigen aufnehmen konnten. Der Gesuchte wurde nur wenig später in der Redtenbachergasse entdeckt, wo er sich in einem Baustellenschacht versteckt hatte.

Die Geldbörse wurde sichergestellt, die 800 Euro hatte der Festgenommene nach eigenen Angaben während der Flucht ausgestreut. Da der 26-Jährige die Kellnerin auch gestoßen hatte, wurde er wegen räuberischen Diebstahls angezeigt. Außerdem wurde er mit Verdacht auf einen Rippenbruch ins Spital gebracht. Er beschuldigte die drei Männer, die ihn aufhalten wollten, ihn verletzt zu haben.

Der 49-jährige Passant wurde nach den Bestimmungen des Waffengesetzes und wegen Körperverletzung in drei Fällen angezeigt. Den Elektroschocker stellte die Polizei sicher.

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