Wahl-Extra

Philip Kucher im Interview: Ein harter Weg zurück

Kärnten
22.09.2017 12:54

SP-Spitzenkandidat Philip Kucher über Berufspolitiker, die Chancen Kärntens und die Möglichkeit, sich zu nehmen, was einem ja zusteht. Für persönliche Gespräche statt aktueller Politik im Slim-Fit-Anzug.

Haben Sie sich schon geholt, was Ihnen zusteht?

Ich finde den Slogan gut. Er sagt, wir wollen, dass es allen in Österreich gut geht und nicht nur einigen.

Die erste Sitzung im neuen Plenarsaal. Wie war die Umstellung?

Es war ungewohnt, auch weil es zur formalen Auflösung des "Team Stronach" kam. Jetzt gibt es so viele wilde Abgeordnete wie noch nie.

Sie waren roter Studentenvertreter, dann ÖH-Vize, ebenfalls für die Sozialistischen Studenten. Danach Gemeinderat in Klagenfurt. Läuft so eine SP-Parteikarriere, fern der Privatwirtschaft?

Egal, was ich gemacht habe, es war stets mit vollem Einsatz. Ganz wichtig ist es, den Kontakt mit den Menschen nicht zu verlieren. Aber ich bleibe sicher nicht Berufspolitiker bis zu meinem Lebensende.

Hat man so Ideen, wo die Menschen der Schuh drückt? Eine Pensionistin oder auch einen Arbeiter nach Jahren im Job?

Ich will die Lebenssituationen der Leute spüren. Die der alleinerziehenden Mutter, die der Pensionistin, die ihren Mann pflegt. Die Sorgen sind immer gleich: Wohnen, Arbeit, Gesundheit, Pension.

Seit 2013 gehören Sie dem Nationalrat an. Welche Initiativen für Kärnten konnten Sie bisher umsetzen?

Ich habe im Hypo-Ausschuss Hunderte Stunden gearbeitet. Ich kämpfe für Technologien wie schnelles Internet. Es ist eine Frage der Chancengleichheit, dass das bis 2020 flächendeckend hergestellt ist.

Im Gegensatz zu Ihrem Parteichef Kern brauchen Sie der Wahl am 15. Oktober nicht entgegenzittern, Ihr Wiedereinzug ins Parlament ist fix. Was wollen Sie in den nächsten fünf Jahren umsetzen?

Kärnten soll seine Stärken nützen, die hohe Lebensqualität und die bestens ausgebildeten Menschen. Wir werden nie die Billigsten sein, aber wir wollen die Besten sein. In diesem Bereich muss es neue Jobs geben.

VP-Kandidatin Köstinger, Grün-Kandidat Köchl, Neos-Frontmann Haselmayer und Sie sind alle etwa gleich alt. Warum tun sich Angehörige dieser Generation nicht zusammen und kämpfen für die jungen Mittelalterlichen?

Die Zusammenarbeit im Parlament funktioniert eh gut, es hängt immer von den Menschen ab. Aber warum nicht verstärkt, das stimmt.

Sie gelten als kumpelhaft. Ist das in Zeiten der Slim-Fit-Kandidaten ein Vorteil oder nicht mehr zeitgemäß?

Slim-Fit wäre bei mir eh nicht authentisch, und ich würde nie reinpassen. Aber persönliche Gespräche zählen tausend Mal mehr als Plakate, Großspender und diese Slim-Fit-Mode.

Alle wollen die Abwanderung aus Kärnten stoppen. Welche Lösungen haben Sie?

Für Kärnten ist es ein harter Weg zurück. Aber wenn es gelingt, Lohnnebenkosten und Lohnsteuer zu senken, dann werden auch mehr Jobs geschaffen. Kärnten hat etwa in der Mikroelektronik eine gute Zukunft.

Fritz Kimeswenger, Kärntner Krone

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