Künstlerin berichtet

Öffentliches Wohnen: “Spanner waren auch schon da”

Nachrichten
22.09.2017 15:32

Seit 14. September wohnt die Wiener Künstlerin Barbara Ungepflegt in der Busstation am Wallensteinplatz - City4U berichtete. In ihrer "Airpnp"-Wohnung lässt sie sich beim Wohnen beobachten und hat bereits einiges erlebt. Ob sie bereits mit Spannern konfrontiert wurde und wie es sich dort leben lässt? City4U hat Barbara besucht:

# "Airpnp"

"Air Pause und Peep" nennt die Künstlerin ihre Behausung, wie sie im Gespräch verrät! Das steht dafür, einen kurzen Blick zu riskieren, während man eine Pause einlegt - also die vorbeigehenden Passanten sind eingeladen, einen Halt einzulegen und bei ihr hineinzuschauen!

# Spanner stehen auf der Tagesordnung

Im Zuge des öffentlichen Wohnens wird die Künstlerin natürlich mit den verschiedensten Menschen konfrontiert. Viele kommen zum Plaudern, einige nur aus Neugierde und andere wiederum spannen. Auf die Frage, ob Barbara schon mit Spannern konfrontiert gewesen ist, antwortet sie eindeutig: "Ja, auf jeden Fall ist mir das schon aufgefallen. Ich finde auch oft Zettel, die mir unter der Türe durchgeschoben werden oder hinterlassen werden, wenn ich weg bin". Auf dubiose Angebote geht die Künstlerin allerdings nicht ein. "Besonders nachts ist es manchmal ungut, wenn zusätzlich geklopft wird. Umziehen gehe ich mich öfter ins Fitness Center - auch duschen gehe ich meistens dort", erzählt Barbara im Gespräch mit City4U.

# Die Nachbarschaft hilft

"So viele Geschenke habe ich zuhause noch nie bekommen, viele bringen mir Aufmerksamkeiten!", freut sich die Künstlerin. Mittlerweile haben die Einwohner rund um den Wallensteinplatz sie offenbar ins Herz geschlossen: "Viele kommen vorbei, um mit mir zu plaudern und manchmal komme ich mir vor wie eine Therapeutin - ich freue mich sehr, dass viele Nachbarn mich immer wieder besuchen kommen oder mich einladen". Auch wenn manche sie ignorieren oder nicht mit der Präsenz der Künstlerin in der Busstation umzugehen wissen, freuen sich andere umso mehr über ihre Anwesenheit. "Die Obdachlosen waren anfangs sehr skeptisch. Mittlerweile sprechen sie aber schon mit mir und fragen mich ab und zu um ein Gläschen Wein oder Wasser - da helfe ich gerne".

# Meinungen gespalten

"Bisher habe ich von dem Projekt wenig mitbekommen, könnte mir aber nicht vorstellen, so etwas selbst zu machen. Ich teile auch einiges auf Social Media, aber in einer Busstation zu wohnen, ist schon sehr gewagt", erzählt Daniela (27), die gerade am Wallensteinplatz auf den Bus wartet, im Gespräch mit City4U. "Alles politisch", wirft ein Passant ein und führt fort: "Das ist bestimmt ein Protest gegen die hohen Mietpreise". Barbara Ungepflegt möchte ein Statement setzen. Angeregt von dem Verhalten auf Social Media, thematisiert sie das öffentliche Umgehen mit dem Privatleben.

September 2017

Was haltet ihr von dieser Aktion? Postet sie uns in den Kommentaren oder schreibt uns mit Hashtag #City4U auf Facebook, Twitter oder Instagram!

Vanessa Licht
Vanessa Licht
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