Türkise Augenweide

Naturerlebnis am Kärntner Weißensee

Reisen & Urlaub
19.09.2017 09:36

Nur zwei Straßen führen zum Weißensee. Wir kommen vom Norden durch dichte Wälder und viele Kurven, dann liegt der Alpensee in voller Pracht vor uns: türkisblau schimmernd im Morgenlicht, umrahmt vom Grün der Wiesen und Wälder. Ein Naturidyll ohnegleichen, eine wahre Augenweide.

LANG UND SCHMAL, wie ein norwegischer Fjord präsentiert sich der Weißensee. Seinen Namen verdankt er seinem mit weißlichen Kalkschlamm überzogenen seichten Uferstreifen. Der höchstgelegene Badesee Kärntens - 930 Meter Seehöhe - gilt als einer der reinsten der Alpen. Trinkwasserqualität eben. Das Ufer zieht sich über 22 Kilometer, nur ein Drittel ist verbaut. Es gibt keine Durchzugs- oder Panoramastraße, in Neusach endet die Straße.

Bei der Umkehrschleife am Dorfplatz treffen wir Manuela Siller. Sie ist Diplom-Zoologin und begleitet unsere Genusstour im Naturpark Weißensee. Ein Floß soll uns über den See bringen. "Mama, wo ist das Floß?", fragt meine 11-jährige Tochter. Lucky, unser "Kapitän", antwortet als er ihre Frage hört: "Ihr seid schon auf dem Floß." Tatsächlich. Es ist so groß, dass wir dachten, es ist ein Teil des Stegs. Bei milden Temperaturen stechen wir in See. Warme Herbstsonne begleitet uns über das Wasser.

AM ANDEREN UFER gehen wir an Land und sind auch schon mitten im Thema. Wir erkunden den Lebensraum von Bär, Luchs, Bart- und Gänsegeier und vielen anderen Tieren. Spurensuche. Da gibt eine Feder Aufschluss, dort eine Fährte. Spannend entführt sie uns - wir sind eine kleine Gruppe - in die Natur. "Wald ist nicht nur eine Ansammlung von Bäumen, der Wald lebt." Fauna und Flora stehen auf dem Programm, und unsere ebenso gemütliche wie lehrreiche Wanderung vergeht wie im Fluge. Inzwischen ist es Mittag geworden. Am Paterzipf, wo auch einige Badende die Herbstsonne genießen, erwartet uns das Floß. Bevor wir wieder an "Bord" gehen, rettet Manuela noch einen "Baby"-Barsch, der sich in einem Rinnsal zwischen den Kieselsteinen "verirrt" hat, und beweist wieder einmal ihr gutes Auge: Sie sieht einfach Dinge, an denen unsereins munter vorbeigehen würde.

NACH DER GEFÜHRTEN LEBENSRAUMBEGEHUNG folgt nun der Genuss. Köstlicher Weißensee-Fisch vom Fischereibetrieb Martin Müller kommt auf die Teller, begleitet von edlem Weißwein. Heiß geräuchert. Kalt geräuchert. Fast roh. Eingelegt. Eine Vielfalt, die begeistert. Während wir essen, bringt uns Lucky, wie der Luckinger genannt wird, sicher zurück zum Ausgangspunkt unserer Genusstour, die uns als magischer Moment in Erinnerung bleiben wird.

Kärnten ist ein Land der Seen. Als besonderes Juwel gilt der Weißensee - wenig bebaute Ufer und kristallklares Wasser sind seine Markenzeichen.

Andrea Thomas, Kronen Zeitung

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