Heftiger Streit

Schulessen ohne Schwein?

Nachrichten
17.09.2017 07:40

16.200 muslimische Pflichtschüler werden derzeit in Oberösterreich unterrichtet - siehe auch Seite 20. Daher taucht auch immer wieder die heißdiskutierte Frage auf: Soll aus Rücksicht auf die muslimischen Buben und Mädchen das Schweinefleisch komplett von den Speiseplänen genommen werden? Die "OÖ-Krone" fragte nach - Ergebnis: Ganz streichen möchten es die wenigsten.

"Kein Schweinefleisch an den Schulen" - solche Schlagzeilen sorgten für große Aufregung. Auch an einer Linzer Schule steht  Schweinefleisch nicht mehr am Speiseplan. Der Grund: Es gebe nur ein Menü, deshalb wähle man eine Speise aus, die alle essen können.

Gourmet beliefert 300 Schulen und Kindergärten
Auf österreichische Tradition und heimische Lebensmittel setzt Gourmet, der 300 Kindergärten und Schulen in OÖ beliefert: "Unsere Auswahl ist umfangreich, beinhaltet auch Schweinefleischgerichte", sagt Martina Baumeister. "Es gibt an unseren Schulen eine  große Auswahl an Speisen. Ob vegan oder vegetarisch, die Schüler nach ihrem Geschmack etwas aussuchen", lobt die Präsidentin  des Landesverbandes der Elternvereine Höherer Schulen in Oberösterreich,  Jutta Tengler-Kropf. Die gesunde Mischkost der heimischen Küche sei sehr wichtig und man nehme auch auf etwaige Unverträglichkeiten der Kinder Rücksicht. Daher gebe es auch keine Probleme bezüglich Schweinefleisch.

Schulbehörde lehnt Verbote ab
Und wie sieht man die Diskussion auf höchster Schulebene? Landesschulinspektor Franz Payrhuber: "In erster Linie soll es ein Brainfood sein, das die Kinder beim Lernen unterstützt. Aber ein Verbot von Schweinefleisch kann es nicht geben, zudem gibt’s ja auch genug Alternativen." Auch Integrationslandesrat Rudi Anschober spricht Klartext: "Man muss natürlich die Religionen respektieren. Doch von einem generellen Verbot halte ich überhaupt nichts".

Es gibt genügend Auswahl

Ob das Schweinefleisch an den heimischen Schulen verbannt werden sollte, diese Frage stellt sich auch für Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander nicht: "Die Auswahlmöglichkeiten sind vielfältig.  Jeder Schüler hat die Möglichkeit, auf Alternativen zurückzugreifen".

Johannes Nöbauer, Kronen Zeitung

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