Windtner gelassen:

Koller-Nachfolger “muss zu Österreich passen”

Sport
16.09.2017 12:21

Wenig überraschend wird beim Nationalteam die Ära Marcel Koller nach sechs Jahren zu Ende gehen. Kritik daran, dass der noch zu suchende Nachfolger den Laden nicht sofort übernimmt, schmetterte Leo Windtner gekonnt ab. "Ich glaube, das ist kein gravierendes Problem", sagte der ÖFB-Präsident. Weil die neue UEFA Nations League erst in zwölf Monaten startet, habe der neue Mann genügend Zeit.

Der Nachfolger "muss zu Österreich passen, sprich zum Nationalteam, er muss unsere Philosophie mittragen, und er muss auch bei der Bevölkerung gut ankommen so wie Marcel Koller", betonte Windtner.

Dass er gerne mit dem Schweizer zusammengearbeitet hat, konnte der Oberösterreicher nicht ganz verbergen. "Emotional ist so ein Abschied immer ein schwerer, wenn man sechs Jahre miteinander gut ausgekommen ist, das ist klar", sagte er. "Auf der anderen Seite ist natürlich die nüchterne Bilanz zu ziehen, was die Resultate betrifft. Wir haben von den letzten 18 Spielen nur vier gewonnen, und das gegen Gegner wie Malta et cetera." Koller habe die Nachricht professionell zur Kenntnis genommen.

"Aus großer Liste eine Shortlist"
Wer die Nationalmannschaft dann betreuen wird, wird sich in den kommenden Wochen entscheiden. Am Freitag sei im ÖFB-Präsidium noch nicht über Namen gesprochen worden, verlautete Windtner. Denn "das wären Schnellschüsse, die nichts bringen". Bis zum nächsten außerordentlichen Treffen des Präsidiums solle ein von Ruttensteiner erstelltes, aktualisiertes Anforderungsprofil vorliegen. Dann werde man "aus einer großen Liste eine Shortlist machen", kündigte der Verbandschef an.

Geld spielt eine Rolle
Am Ende wird das Geld wohl nicht nur eine Nebenrolle spielen. Mit kolportierten 1,5 Millionen Euro Jahresgage bekommt Koller so viel wie keiner seiner Vorgänger. Doch weniger berauschende Resultate machen sich in der Zuschauerstatistik bemerkbar, auch die Einkünfte aus Sponsorenverträgen gehen zurück. "Wenn wir beim letzten Match gegen Georgien vor 13.400 Zuschauern spielen, dann ist das auch natürlich ein wirtschaftliches Thema, das hier mitspielt", bestätigte Windtner.

Das Finanzielle sei zwar erst Thema der nächsten Sitzung, dass Kollers Nachfolger angesichts der Umstände wohl etwas kostengünstiger sein wird müssen, steht aber außer Frage. Die Chancen, dass es dem ÖFB gelingen könnte, einen international bekannten Mann an Land zu ziehen, sind daher eher gering.

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(Bild: KMM)



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